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Stand: 2020-02-01
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Peter Hörhager, Uli Jung (Beteiligte)

Schwaz und die Reformation


Martin Luthers Spuren und Einflüsse auf Alltag und Leben in der Silberstadt vor 500 Jahren bis heute.
2017. 140 S. 65 Abb. 201 mm
Verlag/Jahr: BERENKAMP 2017
ISBN: 3-85093-382-2 (3850933822)
Neue ISBN: 978-3-85093-382-7 (9783850933827)

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Heuer vor 500 Jahren erhielt der 72 Meter hohe Turm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt seinen kupfernen Helm - ein weithin sichtbares Zeichen für den Schwazer Bergsegen. Erstens wegen der Kupfereindeckung, zweites wegen der Größe und Ausstattung der Kirche selbst. Heuer vor 500 Jahren gab es aber auch ein weltgeschichtliches Ereignis: Am 31. Oktober 1517 veröff entlichte Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel und löste damit gewaltige Umwälzungen in ganz Mitteleuropa aus. Und damit sind wir beim Anlass für diese "Schwazer Kostbarkeit": Der an und in der Schwazer Kirche sichtbare Bergsegen (sie erhielt ja sogar einen Altar vom berühmten Veit Stoß) und die Reformation sind miteinander verquickt.
Schwaz war zur europäischen Bergbaumetropole aufgestiegen und zählte mehr als 20.000 Einwohner. Das Gros der
Knappen kam aus Ländern, in denen die Lehren des Bergmannssohns Luther auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
Sie waren es also vor allem, die "lutherische" Gedanken und Schriften ins Tirolische importierten. In Schwaz wiederum
waren unter anderen die Fugger Betreiber des Bergbaus, und sie transferierten - als Bankiers der Päpste - die in Deutschland gesammelten Ablassgelder nach Rom. Auch Hans Sachs, der sich schon früh auf die Seite der Reformation geschlagen hatte, weilte mehrmals in Schwaz. Und aus Schwaz stammen die Frundsberger, deren berühmtester Abkömmling, der allerdings schon in Mindelheim geborene Jörg von Frundsberg, nach Rom zog, "um den Papst zu henken". Und nicht zu vergessen: Die in Schwaz wirkenden Franziskaner waren in der Gegenreformation ein Bollwerk gegen das Luthertum.
Hörhager, Peter
Peter Hörhager (geb. 1950) war von 1977 bis 2013 Redakteur der Tiroler Tageszeitung und ist auch nach seiner Pensionierung als freier Mitarbeiter für dieses Medium tätig. Neben seiner journalistischen Tätigkeit verfasste er eine Reihe von Publikationen; unter anderem mehrere Ausgaben der "Schwazer Kostbarkeiten", Festschriften für diverse Vereine, eine Dokumentation über das Staner Anklöpfeln, heiter-satirische Texte für das Gauderfest und die Neujahrsempfänge der Stadt Schwaz sowie Beiträge in den Schwazer Heimatblättern und das Dorfbuch Stans. Den Europasommer Fiecht begleitete er als für die Öffentlichkeisarbeit zuständiger Pressereferent. Im Auftrag des TVB Silberregion Karwendel erweiterte er im Projekt "Geschichte mit Geschichten" Wissenswertes aus der Region um Anekdoten und/oder kuriosen Begebenheiten.

Jung, Uli
Dipl. Päd. Uli Jung, Jahrgang 1968, evangelische Religionslehrerin und begeisterte Hobby-Historikerin, ist seit 19 Jahren eine "Zuagroaste" und be
kommt in ihrem Beruf die Spätfolgen der Gegenreformation zu spüren: Sie unterrichtet an 14 verschiedenen Schulen zwischen Innsbruck und Schwaz, von 1. bis 13. Schulstufe, in Pflichtschule, Gymnasium und Berufsbildender Höherer Schule. "Die reiche Schwazer Geschichte hat mich gleich fasziniert, vor allem als ich feststellte, wie viel sich hier in den Anfängen der Reformation abgespielt hat. Es war spannend, sich für diese ´Kostbarkeit´ noch tiefer darin zu versenken. Schwaz war vor 500 Jahren wirklich ein ,Hotspot´ der Geschichte!"