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Julien Gracq, Dieter Hornig (Beteiligte)

Das Abendreich


Roman
Übersetzung: Hornig, Dieter
2017. 224 S. 21 cm
Verlag/Jahr: LITERATURVERLAG DROSCHL 2017
ISBN: 3-85420-987-8 (3854209878)
Neue ISBN: 978-3-85420-987-4 (9783854209874)

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Der Aufbruch in die Gefahr und der aussichtslose Kampf gegen die Barbaren:
Eine traumhafte, halluzinatorische Prosa aus dem Nachlass von Julien Gracq.
Das Reich ist bedroht: Von Osten her nähern sich Feinde, barbarische Horden, die auf alle diplomatischen Interventionen nur mit der Enthauptung der Botschafter reagieren. Der Erzähler bricht mit einigen Freunden aus der selbstgewissen Lethargie der kulturmüden Hauptstadt auf und begibt sich in die Grenzregion, wo eine Entscheidungsschlacht bevorsteht.
Gracqs Roman "Das Abendreich" aus den frühen 50er Jahren, nie zur Veröffentlichung freigegeben, ist nicht minder eindringlich als seine großen Romane dieser Zeit, "Das Ufer der Syrten" und "Der Balkon im Walde". Seine unerhört eindringliche Prosa taucht die Personen, die Landschaften, die Handlung des Romans in beinahe surrealistisches Licht, gleichzeitig ist "Das Abendreich" auch eine Art Vorläufer der phantastischen Reiche und mythischen Endkämpfe in Tolkiens Epos "Herr der Ringe". Während "das Abendreich" zerfällt, erweisen sich die Phänomene der sichtbaren Welt - die Natur, das Licht, die Wege und die Jahreszeiten - als die eigentlichen Akteure. Die Mythen der europäischen Romantik werden mit denen des phantastischen Romans verschmolzen, in einer Stilistik, die ihresgleichen sucht, da für Gracq der Roman weder ein Mittel der Erkenntnis, noch der Aufklärung ist, sondern eine neue und extreme Erfahrung darstellen muss.
Gracq, Julien
Julien Gracq, 1910 als Louis Poirier geboren, war Lehrer für Geographie; er hatte am Beginn seines literarischen Schaffens Kontakte mit dem Surrealismus und war mit André Breton befreundet. Den Prix Goncourt für seinen zweiten Roman, "Das Ufer der Syrten", 1951, lehnte er ab; bis zu seinem Tod 2007 lebte er zurückgezogen in Saint-Florent-le Vieil. Gracq ist einer der großen Einzelgänger der Literatur des 20. Jahrhunderts, sein Werk erschien schon zu Lebzeiten in der Bibliothèque de la Plé‹ade. Bei Droschl erschienen zuletzt "Gespräche" (2007), seine aus dem Nachlass herausgegebenen "Aufzeichnungen aus dem Krieg" (2013) und der Roman "Der Versucher" (2014); außerdem, in der Essay-Reihe, Philippe Le Guillous Besuche bei Gracq, "Das Mittagessen am Ufer der Loire" (2010).