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Stand: 2020-02-01
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Piero Bianconi, Hannelise Hinderberger, Dante Isella, Renato Martinoni (Beteiligte)

Der Stammbaum


Chronik einer Tessiner Familie
Mitarbeit: Martinoni, Renato; Isella, Dante; Übersetzung: Hinderberger, Hannelise
2017. 224 S. Fotos und Dokumente. 19 cm
Verlag/Jahr: LIMMAT VERLAG 2017
ISBN: 3-85791-801-2 (3857918012)
Neue ISBN: 978-3-85791-801-8 (9783857918018)

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"Der Stammbaum": Anhand der eigenen Familie erzählt Bianconi vom Schicksal der Bewohner des kleinen Tessiner Bergdorfs Mergoscia. Als er im März 1966 in das fast verlassene Dorf hochsteigt, findet er zerfallende Mauern und darin eine Truhe mit Dokumenten, Verträgen und vor allem Briefen. Briefe von jungen Tessinern, die seit dem 19.Jahrhundert ausgezogen waren, um anderswo das Glück zu finden, angezogen von den magischen Namen Australien und Kalifornien, von der Hoffnung auf Gold und Wohlstand.

Kaum einer fand das Glück, viele kamen zurück. Aber die warnenden und beschwörenden Berichte der Heimgekehrten verhinderten nicht, dass die nächste Generation wieder aus der Armut und Kargheit ihrer Dörfer floh, um das Abenteuer zu suchen.

Bianconis Vorfahren waren allesamt brillante Briefeschreiber, ob sie nun Kleinigkeiten über den Ozean austauschten, sich Ratschläge erteilten oder bittere Vorwürfe machten. Es entsteht ein ungemein plastisches und präzises Bild des Lebens der Auswanderer wie des Bergdorfs: ein faszinierender Blick in die Geschichte des Verzascatals.
Bianconi, Piero
(1899-1984), geboren in Mergoscia, war ein Tessiner Schriftsteller. Bianconi galt als Nestor der Tessiner Autoren. Er bildete sich zum Primarlehrer aus und promovierte später an der Universität in Fribourg in französischer Literatur. Bevor er ins Tessin zurückkehrte, verbrachte er kurze Zeit in Florenz und Rom. Nebst einem reichen Prosawerk verfasste er auch zahlreiche kunstgeschichtliche Texte und arbeitete als Übersetzer. Bianconi starb 1984 an den Folgen eines Autounfalls in Minusio.