Neuerscheinungen 2017Stand: 2020-02-01 |
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A. A. Reichelt
Haderlump
Eine Bayernkomödie
Neue überarbeitete Ausgabe. 2017. 188 S. 19 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2017
ISBN: 3-86282-509-4 (3862825094)
Neue ISBN: 978-3-86282-509-7 (9783862825097)
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Zurück zur Natur - das ist sein Vorsatz. Vor allem jetzt, wo das niederbayerische Pfarrkirchen von einer Einbruchserie heimgesucht wird, erscheint die Anschaffung eines Hundes als das geeignete Mittel. Doch anstatt für Sicherheit zu sorgen, bringt Boxerhündin Inara das Leben der ganzen Familie erst einmal gehörig durcheinander. Mit dem ´Haderlump´, wie sie schon bald genannt wird, ist Chaos vorprogrammiert.
Doch auch die Einbrecher ruhen nicht. Und plötzlich sieht es so aus, als ob Haderlumps Herrchen ohne Gegenwehr durch eine Kugel sterben müsste - und das gehört nun wirklich nicht zu seinem Plan. Sprachlos, bewegungslos und hoffnungslos sitzt er da und sieht dem Tod ins Auge.
A.A. Reichelt wurde bei den Planet Awards als Autor des Jahres 2016 ausgezeichnet.
Leseprobe aus Kapitel 1 von "Haderlump"
Heute jedenfalls waren es nicht Vögel, die die letzte Traumphase der Nacht beendeten. Es waren nicht einmal Geräusche irgendeiner Art. Nein, an diesem Tag waren es optische Sensationen.
Die Einfahrt der Nachbarn lag exakt vor seinem Schlafzimmerfenster. Wieder einmal hatte er im Nachgang des Fernsehsofa-Schlafes vergessen, die Jalousien zu schließen. Als er deshalb von Lichtblitzen geweckt wurde, die jede Diskothek in den buchstäblichen Schatten gestellt hätten, wusste er zunächst nicht, was eigentlich los war. Nach ungefähr einer Minute wurde ihm klar, wo er tatsächlich war. Im Schlafzimmer. Er hatte gerade vom Camping geträumt, weshalb es etwas gedauert hatte, bis er zu dieser Erkenntnis gelangte. Seine Frau schlief noch. Kissen über dem Gesicht. Die Glückliche.
So weit, so gut. Aber warum blinkten die Wand und das Kopfteil blau? Ein Traum? Nein, dafür brummte der Schädel zu sehr. Langsam driftete er wieder in den Schlaf.
Rumms!
Irgendjemand hatte direkt neben seinem Bett, nein, eher in seinem Bett eine Lieferwagentür zugeworfen.
Jetzt war er endgültig wach.
Sein Wecker zeigte 1:07 Uhr morgens an. Mitten in der Nacht.
Als er sich erhob und aus dem Fenster blickte, wurde ihm die Tragweite der Wahrnehmungen bewusst. In der Einfahrt der Nachbarn standen drei Polizeifahrzeuge.
Wobei sich ihm nicht erschließen wollte, warum sie in sicherer Parkposition ihr Blaulicht eingeschaltet hatten. Beamte!
Als er seine volle Sehfähigkeit erlangt hatte, bemerkte er sämtliche Anwohner der Siedlung vor seinem Fenster. Langsam wanderten seine Augen von links nach rechts. Dort angekommen hätte ihn beinahe der Schlag getroffen. Einen halben Meter vor dem Schlafzimmerfenster stand der nervige Nachbar von Hausnummer 5 c und schaute ihm mitten ins Gesicht.
"Ahh", entfuhr es ihm.
Jetzt wurde auch seine Frau wach.
"Bleib unter der Decke! Der dammische Obermeier schaut bei uns zum Fenster rein!" Erst nach diesem Satz wurden ihm drei schreckliche Fakten bewusst. Erstens: Er stand in der Unterhose da. Zweitens: Der dammische Obermeier hatte dies auch gerade bemerkt. Drittens: Das Fenster war gekippt. Der dammische Obermeier wusste nun um seinen hausinternen Rufnamen. Also waren es im Grunde zwei schreckliche Fakten und eine längst verspätete Klärung der Fronten.
"Pscht, spinnst du, das Fenster ist offen", zischte seine Frau.
Es gab jetzt nur noch den Weg in die Offensive.
"Mir wurscht."
Nun an den ungeliebten Nachbarn gerichtet: "Schau bei wem anderen zum Fenster eini. Geht´s noch, oder was?!"
Nun erst fühlte sich der Nachbar ertappt und drehte sich sofort um.
Ein Lob von seiner Frau erwartend, wandte er sich dieser zu, ein triumphales Lächeln auf den Lippen.
"Hast du einen Vogel? Mach die Jalousien zu!", wurde sein Triumph in ein Gefühl der dunklen Vorahnung auf einen drohenden Diskussionsbedarf verwandelt.
Nachdem er leichte Kleidung übergestreift hatte, war der nächste Schritt der nächtlichen Aktion schnell festgelegt. Er musste herausfinden, warum die Polizei bei dem Ehepaar Grube in der Einfahrt stand. Idealerweise, ohne dabei auf den Obermeier zu treffen. Solch ein nächtliches Kommando war eigentlich ganz und gar nicht sein Geschmack. Selbst den Weg zur Toilette wog er meistens lange ab. Erst wenn kein Ignorieren mehr möglich war, trat er die drei Meter Richtung Blasenentleerung an. Aber ins Freie gehen? Das war eine ganz andere Geschichte. Irrsinn geradezu. Nachts auch noch. Also im Finstern. Ein Glück, dass die Polizei schon da war!
Als er durch die Haustür in den Garten trat, blickte er sich erst einmal sorgfältig um. Er hatte Angst im Dunkeln. Er würde es nie zugeben, aber hinter jedem Schatten, jedem Strauch, ja sogar hinter jeder Mücke wähnte er den drohenden Tod. Ohne den Blick nun von der Scheinzypresse mitten im Garten zu lassen (wer weiß, was sich dahinter verbarg), machte er sich auf den Weg um das Haus herum.
Als er gerade um die Hausec