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Eckart Zur Nieden

Eine Frage Zachäus...


30 Bibelpromis im Interview
2017. 175 S. 20.5 cm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2017
ISBN: 3-86827-641-6 (3868276416)
Neue ISBN: 978-3-86827-641-1 (9783868276411)

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Wollten Sie schon immer mal ein paar Worte mit Joseph, dem Zimmermann aus Nazareth, wechseln? Oder mit Lazarus sprechen, den Jesus auferweckte? Haben Sie sich gefragt, was wohl in der Tochter des Jairus vor sich ging oder was die Samariterin bewegte? Was dachte der Bräutigam von Kana, als Jesus seine Hochzeit rettete? Und wie mag es wohl dem Soldaten vor dem leeren Grab ergangen sein? Eckart zur Nieden stellt uns dreißig Persönlichkeiten aus den Evangelien vor, indem er mit ihnen ins Gespräch kommt. Jedes Interview wird abgerundet durch einen geistlichen Impuls und ein Gedicht aus der Feder des bekannten Buch- und Hörspielautors.
1. Zacharias

Für Elisabeth war die Zeit der Entbindung gekommen und sie brachte einen Sohn zur Welt. Als die Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr Erbarmen mit ihr gehabt hatte, freuten sie sich mit ihr. Am achten Tag des Kindes kamen sie zur Beschneidung zusammen und wollten ihm den Namen Zacharias geben (...) Der Vater Zacharias ließ sich eine Tafel geben und schrieb: "Sein Name ist Johannes." Während sich noch alle darüber wunderten, konnte Zacharias plötzlich wieder reden. Seine Zunge war gelöst und er pries Gott.

Lukas 1, (1-25) 57-64

Im Gespräch

Schön, dass wir miteinander reden können, Zacharias.
Ja, Gott sei Dank, im wahrsten Sinn dieser Redewendung!

Gott hat dich stumm werden lassen, weil du nicht geglaubt hattest, nicht wahr?
Ich habe nie aufgehört, an Gott zu glauben. Aber diese Aussage des Engels, dass meine Frau in unserem Alter noch ein Kind bekommen sollte, konnte ich nicht glauben. Ich erbat mir ein Zeichen, das mir das Glauben leichter machen sollte.
Ich habe noch nie einen Engel gesehen.
Es war im Tempel. Ich hatte dort Dienst, weil durch das Los ...

Diese Regelungen des Tempeldienstes habe ich noch nie verstanden, aber das ist ja auch nicht so wichtig. Jedenfalls stand da ein Engel ...
Mir ist zuvor auch noch nie ein Engel begegnet. Dies war eine besondere Situation. Und weil ich nicht wirklich vertraut habe, ließ Gott mich für ein dreiviertel Jahr stumm werden.

Als Strafe für deinen Zweifel?
Wohl auch, aber nicht nur. Ich habe viel darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass Gott damit wohl drei Absichten verfolgt hat.

Er wollte also sozusagen drei Fliegen mit einer Klappe ...
Der Ausdruck scheint mir etwas respektlos an dieser Stelle.
Verzeihung! Welche drei Absichten meinst du?
Es war zunächst eine Strafe. Dann war es aber auch ein Zeichen. Es sollte klar werden: Wenn Gott solch ein Wunder tun kann, dass ich verstumme, kann er erst recht das Wunder tun, uns im Alter noch ein Kind zu schenken. Immer wenn ich etwas sagen wollte und nicht konnte, erinnerte mich das an das Versprechen Gottes. So redete er, während ich schweigen musste.

Und drittens?
Die Zeit ohne Gespräche mit Menschen half mir zum Reden mit Gott. Die erzwungene Stille ließ mich nachdenken und reifen im Glauben.

Verstehe. Verstehe. Eine sehr originelle Art zu strafen!
Originell? Du hast eine sehr originelle Art, über Gott zu reden!

Oh - habe ich schon wieder etwas Falsches gesagt?
Wie könnte Gottes Reden und Handeln anders als originell sein? Schema F kennt er nicht. Er ist der Schöpfer von allem, was es gibt. Kreativität ist sein Wesen. Was er schafft, ist original, und was er tut, ist originell.

Verstehe. Und das ist dir hauptsächlich in der Zeit der erzwungenen Stille aufgegangen?
Nicht nur das.

Und als die Verwandten dem Kind den Namen Zacharias geben wollten ...
Viele Väter geben ihren Kindern gern den eigenen Namen. Vielleicht steht dahinter der Gedanke, im Sohn würde gewissermaßen das eigene Leben verlängert. Und der eigene Ruhm. Aber um mich geht es gar nicht bei der Zukunft dieses Kindes. Es soll ganz dem Allmächtigen zur Verfügung stehen. Weil mir der Engel befohlen hatte, den Kleinen Johannes zu nennen, tat ich sozusagen den ersten Gehorsamsschritt in Bezug auf sein Leben.

Und für dich war es der entscheidende Schritt, deine Sprache wiederzufinden.
Gottes Ziel mit mir war erreicht.

Interessant! Das bringt mich zu der Frage, was mit diesem Kind wohl noch alles passieren wird. Aber wir wollen mal nicht spekulieren.
Nein, wir warten ab und überlassen die Zukunft ihm, dem Herrn über Himmel und Erde, und über uns Menschen.

Du sollst, erzählt man sich, dann spontan ein Loblied angestimmt haben. Obwohl du bisher weder poetisch noch literarisch hervorgetreten bist.
Es wurde mir spontan eingegeben. Von Gottes Geist gewirkt. Irgendjemand hat es aufgeschrieben, du kannst das Lobgedicht nachlesen, wenn du möchtest.

Da