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Dorothee Dziewas, Ann H. Gabhart (Beteiligte)

Ein Sommer des Glücks


Übersetzung: Dziewas, Dorothee
2017. 318 S. 20.5 cm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2017
ISBN: 3-86827-668-8 (3868276688)
Neue ISBN: 978-3-86827-668-8 (9783868276688)

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Hollyhill 1964/65: Jocie Brooke hat eigentlich geglaubt, dass nach den dramatischen Ereignissen des Sommers 1964 sie nichts mehr würde umhauen können. Aber das war noch gar nichts im Vergleich dazu, was jetzt auf sie, ihre Familie und die restlichen Bewohner von Hollyhill zukommt. Ihr Vater David nimmt endlich all seinen Mut zusammen und stellt Leigh die Frage aller Fragen. Doch dürfen die beiden wirklich auf ein Happy End hoffen? Denn es gibt jemanden, der ihre Hochzeit um jeden Preis verhindern will. Und der nichts unversucht lässt, um an sein Ziel zu gelangen. Als dann auch noch zwei Menschen in Hollyhill auftauchen, mit denen dort nun wirklich niemand gerechnet hat, ist irgendwann gar nichts mehr sicher. Wird er tatsächlich kommen: Jocies langersehnter Sommer des Glücks?
Der fulminante Abschluss der Trilogie rund um die Familie Brooke.
1
Der Diamant war klein. Noch kleiner sogar, als er ihn in Erinnerung hatte. David Brooke saß an seinem Schreibtisch im hinteren Büro des Hollyhill Banner und starrte auf den Ring seiner Mutter. Im Vorzimmer hieb Zella auf ihre Schreibmaschine ein und hinter ihm spuckte die Druckerpresse die ersten Anzeigenseiten der nächsten Zeitungsausgabe aus.
Das Poltern der Presse war ein gutes Geräusch. Es bedeutete, dass nichts kaputt war. Gott sei Dank, dass Wes wieder arbeiten und das launische Ding am Laufen halten konnte. Jocie versuchte, den Lärm zu übertönen, als sie Wes etwas zurief, dann lachte sie. David konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber auch das war ein gutes Geräusch. Dass Jocie lachte, glücklich war und ganz sie selbst.
Sie würde ihn auslachen, wenn sie sähe, wie er den Diamanten anstarrte und sich wünschte, der Stein wäre größer. Eigentlich sollte er an seinem Editorial arbeiten. Das hatte er als Grund dafür angegeben, dass er die Tür zum Büro geschlossen hatte. Aber über seinen Herausgebertext machte er sich eigentlich gar keine Gedanken. Er könnte mit Leichtigkeit ein paar Absätze über den neuen Weihnachtsschmuck zusammenschreiben, den der Stadtrat endlich genehmigt hatte und der gerade an den Straßenlaternen der Main Street aufgehängt worden war. Grüne Plastikkränze mit roten Beeren. Nachts im Schein der Laternen sahen sie beinahe hübsch aus. Und wenn er dann noch nicht genügend Wörter zusammenhätte, könnte er immer noch etwas über den Weihnachtsumzug hinzufügen, der am Samstag stattfinden würde.
Mit dem Umzug sollte in Hollyhill die weihnachtliche Einkaufssaison 1964 eingeläutet werden. Die Geschäfte in der Main Street lockten mit Sonderangeboten und verteilten Pfefferminzstangen und Zuckerplätzchen, um die Einwohner der Stadt dazu zu bewegen, bei ihnen zu kaufen, anstatt nach Grundy oder Lexington zu fahren, um ihre Einkäufe dort in den großen Kaufhäusern zu tätigen. Wenigstens hatte die Stadt mit der Werbeaktion zum Geschenkekaufen bis nach Thanksgiving gewartet.
Nicht alle hatten so lange gewartet. Zella hatte ihm letzte Woche berichtet, sie habe ihre Geschenke schon vor Wochen gekauft. Wochen! Dann hatte sie ihm diesen prüfenden Blick zugeworfen, unter dem er sich immer wie ein verlegener Zehnjähriger fühlte, und gefragt: "Und was schenkst du Leigh?"
Als er etwas davon gestammelt hatte, dass ja noch genug Zeit zum Einkaufen sei, hatte sie die Augen noch etwas mehr zusammengekniffen und gesagt: "Also wirklich, David. Manchmal glaube ich, du bist ein hoffnungsloser Fall. Du kannst nicht an Heiligabend losziehen und Leigh eine Schachtel dieser schrecklichen Pralinen kaufen, in die man den Finger stecken muss, um zu sehen, ob sie überhaupt essbar sind, und erwarten, dass sie sich freut. Immerhin geht ihr seit Monaten miteinander aus. Wenn gemeinsame Gemeindeveranstaltungen und Besuche im Grover´s Grill als Ausgehen gelten können."
"Wir haben ein Picknick gemacht." David war wichtig gewesen, dass Zella den einzigen Versuch eines romantischen Rendezvous nicht vergaß.
"Klar." Zella hatte die Augen verdreht. "Auf der Kuhwiese hinter eurem Haus. Das war für das arme Mädchen bestimmt der Höhepunkt des Jahres."
"Tabithas Baby konnte jeden Augenblick kommen. Wir mussten doch in der Nähe bleiben."
"Und wie alt ist Tabithas Baby jetzt?"
"In der nächsten Woche wird es drei Monate."
"Genau." Zella hatte ihn angefunkelt.
"Leigh hat sich nicht beschwert. Sie sagt immer, sie mag unsere Runden im Park und die Basketballspiele der Hollyhill Tigers."
"Und mit Jocelyn einzukaufen oder auf Stephen Lee aufzupassen. Natürlich beklagt sie sich nicht. Dafür ist sie zu nett. Vielleicht netter, als ihr guttut. Aber ich sage dir, David, sie ist ein Schatz. Und es wird Zeit, dass du die Augen aufmachst und das erkennst. Sie hat etwas besonders Schönes zu Weihnachten verdient." Zella hatte ihm den Zeigefinger in die Brust gebohrt. "Von dir."
"Du hast ja recht." Zella zu