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Hannah Arnold, Heinz Ludwig Arnold, Hermann Korte, Steffen Martus
(Beteiligte)
Nelly Sachs
Herausgegeben von Korte, Hermann; Arnold, Hannah; Martus, Steffen; Begründet von Arnold, Heinz Ludwig
3. Aufl. 2017. 126 S. 231 mm
Verlag/Jahr: EDITION TEXT UND KRITIK 2017
ISBN: 3-86916-619-3 (3869166193)
Neue ISBN: 978-3-86916-619-3 (9783869166193)
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Nelly Sachs (1891-1970) zählt aus heutiger Sicht zu den bedeutendsten deutschen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. Mit Paul Celan, den sie ihren "Bruder" nannte, ist sie im Schicksal vereint und gefangen, aus einer jüdischen Familie stammend die deutsche Sprache als ihr Ausdrucksmittel zu nutzen. Lange war es schwierig, ihre Lyrik nicht ausschließlich durch eine historische Linse zu betrachten. Ihr Freund Walter A. Berendsohn bezeichnete sie einmal zutreffend als "Dichterin jüdischen Schicksals". Gleichzeitig sprengt ihre Lyrik nicht nur die Grenzen der Sprache, sondern auch die der Form: Sachs war nicht nur Zeitzeugin, mit ihrer szenischen Lyrik war sie ebenso Avantgarde-künstlerin.
Die Neufassung des Hefts sammelt alte und neue Stimmen der Sachs-Forschung. Verfasst von Literaturwissenschaftlern, Schriftstellern und Kritikern, geben die Beiträge Einblicke in das umfangreiche, viel-schichtige Werk von Sachs als Lyrikerin und Übersetzerin - jenen Arbeitsfeldern, die den Begriff von Dichtung im weiteren Sinne ausmachen.
- Editorial
- Gabriele Fritsch-Vivié: Eine biografisch-literarische Annäherung an Leben und Werk der Nelly Sachs
- Nelly Sachs: Gedichte
- Vivian Liska: Die Stimme Israels in Nelly Sachs´ "Chöre nach der Mitternacht"
- Jennifer M. Hoyer: Wie Nelly Sachs den Zauberer Merlin erlöste. Dialektische Spannungen und die Auseinanderschreibung des Merlin-Mythos
- Gisela Dischner: Die Lyrik von Nelly Sachs und ihr Bezug zur Bibel, zur Kabbala und zum Chassidismus
- Daniel Pedersen: "Mit den glühendsten Auf- und Untergangsfarben ...". Über Nelly Sachs und Erik Lindegren 1940-1943
- Anders Olsson: Die Kunst, dem Schmerz eine Sprache zu geben. Nelly Sachs übersetzt drei schwedische Lyriker: Johannes Edfelt, Erik Lindegren und Gunnar Ekelöf
- Daniel Pedersen: Eva-Lisa Lennartsson
- Eva-Lisa Lennartsson: Nelly Sachs und ihre Freunde. Erinnerungen
- Jan Bürger: Hinter allem Hiesigen. Ein neu entdeckter Brief zur Freundschaft zwischen Nelly Sachs und Paul Celan
- Laurent Cassagnau: "Es sammelt der Engel ein/Was ihr fortwarft ...". Die Figur des Engels in Nelly Sachs´ Lyrik
- Chiara Conterno: "Sind Träume Anfang der Prophetie?" Gedanken über die Träume in Nelly Sachs´ "Briefe aus der Nacht"
- Nelly Sachs: Verzauberung
- Florian Strob: Rede und Antwort stehen. Das Interview zwischen später Prosa und Briefwerk
- Notizen
Pedersen, Daniel
Daniel Pedersen, geb. 1978, Dr. phil., ist Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer; 2016 promovierte er mit der Arbeit "Die Poetik der Tränen. Nelly Sachs Frühwerk bis zu ´In den Wohnungen des Todes´", er arbeitet an einer kommentierten Ausgabe der schwedischen Übersetzungen der Gedichte von Nelly Sachs. Forschungsschwerpunkte: Deutsch-jüdische Literatur und Literatur der Shoah. Er ist Redakteur der Kulturzeitschrift "Aiolos" und hat u.a. Jean Daive, Sarah Kofman, Georges Didi-Huberman, Daniel Heller-Roazen und Hans Jonas ins Schwedisch übersetzt; derzeit arbeitet er an einer Übersetzung von Didi-Hubermans "Devant l´image" und Peter Szondis "Versuch über das Tragische".