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David Albahari, Klaus Wittmann, Mirjana Wittmann (Beteiligte)

Das Tierreich


Roman
Übersetzung: Wittmann, Mirjana; Wittmann, Klaus
2017. 160 S. 210 mm
Verlag/Jahr: SCHÖFFLING 2017
ISBN: 3-89561-428-9 (3895614289)
Neue ISBN: 978-3-89561-428-6 (9783895614286)

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Vier junge Männer finden scheinbar zufällig während ihres Militärdienstes bei der Jugoslawischen Volksarmee zueinander. Ihr Anführer Dimitrije Donkic gibt allen Tiernamen und nennt seine Gruppe das "Tierreich". Was anfänglich harmlos aussieht, ändert sich, als Misa dazu stößt: Er war maßgeblich an den Studentenunruhen in Belgrad 1968 beteiligt, aber das weiß nur der Tiger. In Aufzeichnungen, die dieser hinterlässt, um einen Mord zu ergründen, treibt ihn die Frage um, ob und von wem Misa enttarnt wurde. Seine eigene Rolle in dem tödlichen Spiel wird dem Tiger zunehmend unklar, und bald verliert er als Autor der Geschichte jegliche Gewissheit. Der Protest der Studenten scheint manipuliert und der Sieg der Mächtigen unaufhaltsam zu sein: "Alles bestätigte endgültig, dass die Zukunft nicht mehr das war, was sie früher war, und dass selbst die Vergangenheit nicht ganz sicher vor Veränderungen sein konnte."

In der Tradition abgründig kommentierter Texte von Nabokovs "Fahlem Feuer" bis Ecos "Der Name der Rose" erzählt David Albahari vom verführerischen Sog des Bösen.
"Albaharis kristalline Prosa, die seine Übersetzer Mirjana und Klaus Wittmann auch hier in ein glänzendes Deutsch brachten, funkelt vor Zweideutigkeit."
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung

"Alle Bücher David Albaharis (...) sind Vexierspiele der Existenz. (...) Der Mensch steht nicht vor einem Abgrund, er ist der Abgrund."
Jörg Plath, Deutschlandradio Kultur

"In der Parteiendiktatur unterliegt auch die Geschichtsschreibung dem immer bewegten Linienkampf."
Elke Schmitter, Der Spiegel

"Um Politik und Zufall geht es in dieser feingesponnenen Intrige, um Freundschaft, Feigheit und Verrat."
Badische Zeitung

"Nichts ist sicher in diesem Roman. Bis zuletzt. Die Verstörung ist bei Albahari Programm."
Nicola Steiner, SRF

"David Albahari aber beweist auch mit diesem Buch, was für ein großartiger Romancier er ist."
Marko Martin, Die Welt

"Albahari könnte keine konkretere Geschichte schreiben (...) - die zugleich weiter über sich hinaus in unser aller Leben ragte."
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

"Ein Autor von Weltliteratur. (...) Ein komplexer, knapper Roman. (...) Geschliffene, stringente Erzählweise."
Insa Wilke, WDR 3

"Mit welcher Kunstfertigkeit konstruiert! Das ist ein schwarzer, funkelnder Diamant, das kann an das Beste von Nabokov heranreichen. Ein postmodernes Juwel."
Denis Scheck, ARD lesenswert

"Der Schriftsteller spielt mit täuschenden Perspektiven und Mehrdeutigkeiten. Sie sind allerdings nie eitler Selbstzweck, sondern entspringen seiner Skepsis gegenüber einem wahrheitsheischenden Anspruch der Sprache."
Ursula Eschering, Der Tagesspiegel

"Der Leser erlebt die Konstruktion von vermeintlicher Wahrheit im Prozess des Erzählens. (...) Nie kann man sich sicher sein, was wirklich war und (...) warum es war."
Guy Helminger, Luxemburger Tagesblatt

"Albahari skizziert eine Welt, erstarrt in Gewaltritualen, Mord und Totschlag. Unaufhaltsam, ja, gnadenlos treibt Albahari seine Protagonisten in die Zerstörung."
Siegfried Ressel, Deutschlandfunk Kultur

"Was im "Tierreich" genau geschah, wird der Leser nie wissen. Dass es ein meisterhaftes Buch ist, wird er gerade deshalb merken."
Claudia Mäder, NZZ am Sonntag

"Seine unheilvollen Stoffe erzählt Albahari oft mit postmodernen, auch grotesken Mitteln. Er teilt das Misstrauen der modernen Literatur gegen alle stabilen, scheinbar realistischen Erzählformen."
Sigrid Löffler, rbb Kulturradio

"Albahari hat (...) eine Parabel über menschliche Bösartigkeit und deren manipulative Gewalt geschrieben."
Jochen Schimmang, Deutschlandfunk

"Ein schlankes Buch voller erzählerischer Falltüren."
Franz Haas, Neue Zürcher Zeitung

"Der Duktus ist atemlos, (...), es gibt kein Innehalten. (...) Dazu bedarf es einer Wahrnehmung, die von Schonung nichts wissen will."
Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten