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Lena Christ

Lausdirndlgeschichten


2017. 80 S. 20 cm
Verlag/Jahr: HUSUM 2017
ISBN: 3-89876-859-7 (3898768597)
Neue ISBN: 978-3-89876-859-7 (9783898768597)

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Lena Christ (1881-1920) gilt heute als eine der bedeutendsten bayrischen Autorinnen. Als ihre "Lausdirndlgeschichten" 1913 erstmals erschienen, wurden sie allerdings kontrovers aufgenommen, sahen einige Kritiker in der Autorin doch lediglich eine Nachahmerin von Ludwig Thoma, dessen "Lausbubengeschichten" sehr bekannt waren. Es sind Erinnerungen an ihre Kindheit, in der sie zunächst bei den Großeltern in Glonn, später bei der Mutter in München lebte. Gewitzt und frech, ist das Mädchen um keinen Einfall verlegen, stielt Obst, hilft den Hühnern beim Eierlegen und sorgt für ausgleichende Gerechtigkeit - notfalls auch mit Juckpulver -, wann immer sie sich über das Verhalten anderer "furchtbar ärgert". Aus kindlicher Perspektive und mit feiner Beobachtungsgabe werden Situationen und Geschehnisse kommentiert, die einen Einblick in das bürgerliche bayerische Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts geben.
Lena Christ wurde am 30. Oktober 1881 in Glonn/Obb. geboren und wuchs dort bei ihren Großeltern mütterlicher seits auf. 1888 holte sie die inzwischen verheiratete Mutter nach München. Nach einer unglücklichen Ehe, aus der drei Kinder hervorgegangen waren, stand sie völlig mittellos und gesundheitlich sehr angeschlagen da. Das kostenlose Trockenwohnen eines Neubaus tat ein Übriges. Der Versuch, mit Schreibarbeiten das Nötigste zum Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterte, und es schalteten sich die Behörden ein. 1912 heiratete sie den Schriftsteller Peter Benedix, der ihr literarisches Talent erkannte und sie zum Schreiben bewog. Am 30. Juni 1920 beging sie nach einer Betrugsaffäre Selbstmord.