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Stand: 2020-02-01
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Philipp Gabriel

Ich bin ohne Flügel


Lyrik
2017. 152 S. 21 cm
Verlag/Jahr: VERLAG AM RANDE E.U. 2017
ISBN: 3-903190-04-7 (3903190047)
Neue ISBN: 978-3-903190-04-7 (9783903190047)

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Poetische Fragmente aus der aufgewühlten Innenwelt eines vagabundierenden Großstadtmenschen. Existentieller Schmerz, Lebensüberdruss, sexuelle Begierde. Und immer wieder die Sehnsucht nach Liebe.
In seinen Texten durchbricht Philipp Gabriel die Einsamkeit, die sprachlos macht und ringt dem Innersten eine Sprache ab: "Es ist die jedem Menschen innewohnende Suche nach Anerkennung, die mein Hirn dazu antreibt, unablässig meine innigsten Gefühle zu ejakulieren, um sie einem Gegenüber vor die Füße zu leeren. Ohne Gegenüber ist alles fade und abgeschmackt, eine resonanzlose Hölle.
Das Ringen nach Ausdruck ist ein allmählicher Prozess der Selbstwerdung - ohne Scham, ohne Angst, ohne vor der scheinbar allmächtigen Instanz eines imaginierten Über-Ichs in die Knie zu gehen. Indem ich schreibe, erzeuge ich einen Raum, in den andere eintreten können. Dieser Raum ist ein Raum der Begegnung, der Konfrontation. Dadurch, nur dadurch, weist mein Geschriebenes über mich hinaus." (Philipp Gabriel)
INHALT

Gedanken zu Nietzsche

DICH ATMEN

Atem
Flügellos
Der See
Sonntagnachmittag
Wellen
Dein Hintern
Wilder Wein
Absturz
Stadt
Kollaps
November
Weihnachten
Entdeckung

ES IST ANDERS

Anders
Rollenspiele
Tod-Geburt
Flor del mal
Süßes Gift
Vergangenheit
Lilien
Zärtlich

MEIN BEGEHREN

An der alten Donau
Auf Reha
Im Supermarkt
Idiot
Wiedergeburt
Managua
Der weibliche Arsch
Großstadtjunkie
Ein Kuss
Atlético gegen Bayern
Gedankenlos

ES GIBT KEIN ICH

Postmoderne
Anxt
Höhlenmensch
Wäsche waschen
Hohlräume
Unkommunizierbar
Die Hölle
Untertauchen
Corpus Christi
The Dull Age
Unterm Rad
Schöpfung
Carpe diem
Am Praterkai

JETZT UND HIER

Now and here
Flamme
Nuevo Laredo
Maschine
Flüchtig
Sehnsucht
Endstation Simmering
Routine
Antidepressivum
An der neuen Donau
Kämpferisch
Jordanien
Milder Herbst
Perspektive
Finis terrae
Sprache
ANDERS

Es ist anders,
als ich denke,
dass es ist,
wenn ich an dich denke.
Es ist
wie totes Laub,
in das der Wind hineinwirbelt,
alles davonträgt,
doch die Antwort schuldig bleibt.
Wie ein blassblauer Himmel im Oktober
mit gelbgrauen Rändern,
die sich verlieren
am Horizont.
Wie die streunende Katze,
die mir erwartungsvoll nachläuft hinein in die Dämmerung,
doch nicht weiß, wohin sie gehört,
sobald die Nacht kommt.
Wie ein endloser Spaziergang ins Hirn,
wenn der Tag untergeht
mit fliegenden Fahnen.

ROLLENSPIELE

In der tibetischen Wüste
und am Schottenring
liegt die Welt in Fetzen.
Der Gehörnte Gott kommt zuletzt,
um über unsere Körper hinweg zu tanzen.
Ich glaube an nichts mehr.
Allein das Begehren hat ewigen Bestand.
Lass mich an deinem Höschen schnuppern,
meine Liebste.
Komm, tauch in mich ein!
Zeig mir den Tod!
Gabriel, Philipp
Philipp Gabriel 1980 in Kitzbühel geboren, aufgewachsen in Mittersill. Studium der Soziologie in Xalapa (Mexiko) und Wien. Lebt und arbeitet als Deutschtrainer und Schriftsteller in Wien. Bisher erschienen: Ich bin ein kranker Mond, edition innsalz, 2015