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Stand: 2020-02-01
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Norbert Brinkmann

Der Kölner Aufruhr von 1525 im Spiegel der Verhörprotokolle und Dossiers


1. Aufl. 2017. 368 S. 22,2 cm
Verlag/Jahr: BARTON VERLAG 2017
ISBN: 3-934648-02-9 (3934648029)
Neue ISBN: 978-3-934648-02-9 (9783934648029)

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Die vorliegende Arbeit hat mit Blick auf die Kölner Stadtunruhen des Jahres 1525 erstmals zentrale Gerichtsakten aus dem 15. und 16. Jahrhundert systematisch ausgewertet, die seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs bis auf Weiteres nicht mehr greifbar sind. Mit dem Archivunglück ging ein besonderer Teil der Kölner Stadtgeschichte verloren, denn die zahlreichen Gerichtsakten dieser Zeit, die die Aussagen von Zeugen und die Geständnisse von in den Stadttürmen inhaftierten Delinquenten dokumentieren, geben nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte der stadtkölnischen Jurisdiktion, sondern sie sind an sich ein überaus spannendes Textzeugnis.

In den Protokollen spiegelt sich der kriminelle Alltag der spätmittelalterlichen Domstadt wider. Sie lesen sich wie eine Kriminalgeschichte.
Der Weg der Aufrührer von 1525 lässt sich mit Hilfe einer Vielzahl von Quellen anhand von Digitalisaten und digitalen Kopien dezidiert nachzeichnen.
Wer spielte in diesem innerstädtischen Konflikt welche Rolle? Wer wurde unmittelbar nach dem Scheitern der Unruhen in Köln verhaftet, wer konnte fliehen und wer geriet noch Jahre später in die Fänge der Justiz? Wer hielt der Folter der Turmhaft stand? Wer wurde schließlich dem Henker vorgeführt, wer kam ungestraft davon?
Im Jahre 1525 hatten es einige Radikale gewagt, sich offen gegen die Kölner Obrigkeit aufzulehnen und eine Veränderung bestehender Verhältnisse mit Gewalt herbeizuführen versucht. Doch anders als im Aufruhr des Jahres 1513, in dem die revoltierende Bürgerschaft einen blutigen Sieg davon trug, konnte der Rat der Stadt Köln rund zwölf Jahre später durch umsichtiges Handeln die Krise bewältigen.
Die Hauptakteure der Stadtunruhen hatten sich der Kölner Jurisdiktion jedoch nicht entziehen können und mussten sich vor Gericht verantworten. Die Flucht gelang den wenigsten, die meisten Aufrührer wurden verhaftet und verhört. Die jeweilige Schuld stellte dann das Ratsgericht fest, woraufhin zahlreiche Drahtzieher dem Henker vorgeführt wurden.
Dieser den Aufrührern gemachte Prozess steht im Zentrum der vorliegenden Arbeit. Auf der Grundlage der derzeit zur Verfügung stehenden Quellen aus dem Historischen Archiv der Stadt Köln wird zunächst der Ablauf der Unruhen in der Domstadt rekonstruiert, dann wird das vom Rat angestrengte Verfahren nachgezeichnet - von der Verfolgung der ersten Unruhestifter bis zur Verurteilung auch des letzten Rädelsführers von 1525. Beides geschieht nicht nur auf der Grundlage zahlreicher flankierender Quellen wie den Ratsprotokollen, sondern vornehmlich auf der Grundlage der maßgeblichen Gerichtsakten, des Turmbuchs und des Hochgerichtsprotokolls, die die zum Teil unter harter Folter hervorgebrachten Geständnisse der Aufrührer protokollieren.
Norbert Brinkmann, geboren 1985 in Köln, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Deutsche Philologie an der Universität zu Köln.