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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Andreas Bohnenstengel

Der Pferdemarkt München


2017. 58 S. m. 78 Abb. 29.7 cm
Verlag/Jahr: SCHIERMEIER 2017
ISBN: 3-943866-54-8 (3943866548)
Neue ISBN: 978-3-943866-54-4 (9783943866544)

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Der letzte Pferdemarkt im Münchner Schlachthofviertel fand im Dezember 2006 statt. Einige Zeit später wurde die Halle abgerissen. 10 Jahre zuvor (1996) entstand eine umfangreiche Fotodokumentation von dem Fotografen Andreas Bohnenstengel. In seinen Bildern zeigt er den Ablauf: Das Anliefern der Tiere im Morgengrauen, der Einzug in die Halle, Gewimmel von Schaulustigen, verzückte Kindergesichter, die Rituale des Begutachtens und des Handelns.

Die Schwarzweiß Fotografien dokumentieren das Zusammenspiel einer beeindruckenden Architektur, dem fantastischen Licht in der Halle und den emotionalen Momenten zwischen Menschen und Tieren.
Das Viehhofgelände
Derzeitige Zwischennutzungen und Pläne für die Zukunft

Bis weit in die Anfänge des letzten Jahrhunderts hinein bewältigten Pferde den Gütertransport in unseren Städten. Heute sind Pferde vorwiegend Hobby und nur noch selten Nutztiere, sodass die Bedeutung des Pferdemarktes abnahm und - obwohl aus Gründen der Tradition lange aufrechterhalten - schließlich zu seiner Verlagerung führte. Auch die Bedeutung der Großmarkthalle und des Schlachthofs ging zurück.Während sie früher ihren Einzugsbereich in Südbayern und weit darüber hinaus hatten, dienen sie heute im Wesentlichen der Versorgung Münchens und Umgebung mit frischen und qualitätsvollen Nahrungsmitteln.

Großmarkthalle, Viehhof und Schlachthof -haben die Identität der umliegenden Viertel geprägt und waren mit ihnen verwoben. Auch heute noch gibt es z.B. rund um den Schlachthof viele Betriebe wie Messerschleifer und überdurchschnittlich viele Metzgereien. Während Großmarkthalle und Schlachthof noch in Betrieb sind, ist mit dem Pferdemarkt die letzte ursprüngliche Nutzung des Viehhofs zu Ende gegangen. Schon längere Zeit finden sich dort in den noch bestehenden Hallen Zwischennutzungen in Form von Gewerbe für die Gastronomie ebenso wie die Kreativwirtschaft und einfach auch Lagerflächen und ein Busparkplatz für den Zeitraum des Oktoberfestes. Die Ziegelbauten, u.a. die ehemalige Hypobank und das Wirtshaus im Schlachthof stehen seit langem -unter Denkmalschutz. Das weiträumig verlegte Pflaster und die großen Vordächer der Hallen verleihen dem Gelände einen Charme, der es zumindest bezüglich der Gestaltung mit dem Meatpacking District in New York durchaus aufnehmen kann.
Das Wirtshaus im Schlachthof ist schon lange eine überregional bekannte kulturelle Institution mit einem Biergarten, der keine Nachbarn stört. Aber auch die Freifläche, die nach dem wegen Baufälligkeit nötigen Abriss der Großviehmarkthalle entstanden ist, zieht mit kulturellen Zwischennutzungen viele Besucher an, ursprünglich durch das Viehhofkino mit familiärem Biergarten und später durch das Wannda Kulturfestival. Schließlich entdeckten die Graffitikünstler die großformatigen kahlen Wände für sich und luden auch internationale Künstler ein, sie zu gestalten. Aber auch die Anwohnerinnen und Anwohner kamen zum Zug. Sie konnten für Urbanes Gärtnern eine Fläche im Südosten pachten, die sich "Südgarten" nennt. Der Indendant des Volkstheaters Christian Stückl sah auf dem Gelände den idealen Standort für den Bau seines Theaters, angesichts der Tatsache dass das Provisorium am Stiglmaierplatz keine Zukunft hat. Der Stadtrat ist ihm mit großer Mehrheit gefolgt und hat damit eine erste Festlegung für die zukünftige Nutzung getroffen.

Die Nachfolgenutzung des Viehhofgeländes lag dem zuständigen Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2) schon immer am Herzen. Schon frühzeitig sah er bezahlbares Wohnen sowie für den Stadtbezirk dienliches Gewerbe vor und forderte ein Gesamtkonzept ein. Ein wichtiges Anliegen war ihm die frühzeitige Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, sodass der BA2 im Mai 2014 mit der tatkräftigen Unterstützung des Münchner Forums eine Ideenwerkstatt veranstaltete, die mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht war. Die Vorschläge reichten vom Gnadenhof für ehemalige Nutztiere, Erhalt der Atmosphäre und einer verbesserten Durchlässigkeit für den Fuß- und Radverkehr über die verbesserte Grünverbindung entlang der Bahn bis zum preiswerten Wohnen, das die Unterversorgung der benachbarten Viertel (Dreimühlen- und Schlachthofviertel) mit geförderten Wohnungen widerspiegelt.

Das Thema bezahlbares Wohnen hat stadtweit an Bedeutung gewonnen. Inzwischen realisiert die Stadt auf ihren Flächen 50% geförderten Wohnungsbau und vergibt die weiteren Flächen mit langjährigen Bindungen im konzeptionellen Mietwohnungsbau (maximal Mietspiegelniveau) und an Genossenschaften, die Kreativitä