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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Stefanie Mohr

Südstadtblüten


Hackenholts zehnter Fall
2017. 312 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: EDITION GELBES SOFA 2017
ISBN: 3-946035-10-8 (3946035108)
Neue ISBN: 978-3-946035-10-7 (9783946035107)

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Nürnberg, 35 Grad im Schatten. Eine hochsommerliche Hitzewelle hält die Region gefangen. Alle sehnen sich nach Freibad, Eiscreme und Urlaub. Nichts Böses ahnend, will Sophie Hackenholt ein Paket in der Postfiliale abholen, als eine Explosion schlagartig die Nürnberger Beschaulichkeit zerreißt.

Nur einen Tag später wird ein Buchhalter in der Werderau erstochen aufgefunden. Bei den Recherchen zeichnet sich das Bild eines weltoffenen und aufgeschlossenen Mannes ab, der sich vorbildlich um seine alte Mutter gekümmert, in der Kirchengemeinde engagiert und regelmäßig an eine Dritte-Welt-Organisation gespendet hat. Doch Kommissariatsleiter Frank Hackenholt entdeckt eine dunkle Seite des Opfers. Oder warum sonst sollte es die Fehltritte seiner Mitmenschen so penibel dokumentiert haben?
Erster Kriminalhauptkommissar Frank Hackenholt saß mit seinem Chef und drei anderen Kommissariatsleitern in einer Besprechung, als sein Handy piepte. Sophies Nummer erschien im Display. Einen Augenblick erwog er, den Anruf an die Mailbox weiterzuleiten, aber dann entschuldigte er sich. Im Allgemeinen rief ihn seine Frau nicht in der Arbeit an - und schon gar nicht auf dem Handy. Es musste also etwas Wichtiges sein.
"Hier ist gerade eine Bombe explodiert." Sophie schrie in einer für sie untypischen Tonlage.
"Eine Bombe?", fragte Hackenholt. Sofort richteten sich die Blicke seiner Kollegen auf ihn.
"Ja. In einem Auto."
"Wo bist du?"
"Vor der Post in der Schillerstraße. Ronja muss zum Arzt." Im Hintergrund war lautes Kinderweinen zu hören.
"Ist ihr etwas passiert?"
"Ich weiß es nicht." Sophie schien völlig verwirrt zu sein.
"Was soll das heißen?"
"Ich höre fast nichts mehr."
"Ist. Ronja. Was. Passiert?" Er brüllte jedes einzelne Wort ins Telefon.
"Jetzt komm einfach her", kreischte Sophie. "Die Frau stirbt."
Dann war die Leitung tot, und Hackenholt rannte zur Tür.
Eine Autobombe. In Damaskus, Kabul oder Beirut trauriger Alltag, in Nürnberg undenkbar. Aber das weinende Kind im Hintergrund war seine Tochter gewesen. Damit war ihm egal, was geschehen war. Es zählte nur, dass sie verletzt worden war.
Er rief nach Martin Groß und Ralph Wünnenberg, während er ins Geschäftszimmer spurtete und sich den Schlüssel des erstbesten Dienstwagens schnappte.
"Das war aber eine kurze Besprechung", stellte Wünnenberg überrascht fest.
"Mitkommen, alle beide!", befahl Hackenholt und stürmte in Richtung Treppenhaus.
"Was ist los?", erkundigte sich Groß.
"In der Schillerstraße ist möglicherweise ein Auto explodiert."
"Was?" Groß klang schockiert.
"Aber dafür ist doch das K12 zuständig", wunderte sich Wünnenberg.
"Sophie hat angerufen. Ronja wurde verletzt."
Wortlos nahm Groß Hackenholt den Autoschlüssel aus der Hand, wofür der ihm dankbar war. Martin Groß war durch sein jahrelanges SEK-Training mit Abstand der geschulteste Fahrer im Team.
Stefanie Mohr, Jahrgang 1972, liebt ihre Heimatstadt Nürnberg, in der sie (fast) jeden Winkel kennt. Sie gelangte über ein Jurastudium in Erlangen und die Arbeit in einer Kanzlei schließlich zu den Sprachwissenschaften. Heute lebt sie als freiberufliche Schriftstellerin und Fotodesignerin im Nürnberger Norden. Seit 2005 hat sie mehrere Romane veröffentlicht.