Neuerscheinungen 2017Stand: 2020-02-01 |
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Thorsten Albustin
Leben zwischen Fußball und Wahnsinn
Die Angst besiegen
2017. 208 S. m. 5 Abb. 21 cm
Verlag/Jahr: KINZEL 2017
ISBN: 3-9554408-2-6 (3955440826)
Neue ISBN: 978-3-9554408-2-4 (9783955440824)
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Seelische Erkrankungen sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Sie nehmen in unserer leistungsorientierten, auf blinder Funktion bedachten materiellen Welt stetig zu. Krankheiten, die durch den Scham und dadurch, dass sie tabuisiert werden, ungestört wuchern können. Betroffene haben nicht nur mit dem zerstörerischen Maß ihrer Symptome zu kämpfen, sondern immer noch mit der hochmütigen Ignoranz und Ablehnung unserer egozentrischen Zeit. Hiervon gilt es sich zu befreien!
Die Rückkehr in unser eigentliches Leben sollte unser erklärtes Ziel sein.
Vorwort
2017
Psychologische Erkrankungen sind in der heutigen Zeit keine Ausnahmen mehr. Immer mehr Menschen müssen sich dem rapide angestiegenen Leistungs- und Anspruchsdenken unserer Zeit stellen und sich nicht selten diesem schier übermächtigen Gegner völlig erschöpft ergeben. Krankheitsdiagnosen wie Phobien, Depressionen oder Burn-out gehören mittlerweile zum bekannten und "normal" verständlichen Sprachschatz einer gehetzten Spezies. Zudem bewegen wir uns hierbei auf einem Terrain, auf dem das Tabu und die Isolation idealen Nährboden für ihre Ambitionen erhalten. Es ist eine Zeit, in der das Recht auf der Seite des Stärkeren ist und der Schwächere ins Abseits katapultiert wird. Ein Outing wie "Ich kann nicht mehr, ich brauche Hilfe!" kommt einer persönlichen und beruflichen Bankrotterklärung gleich. Wertungen Dritter wie "Der Arme hat schon wieder eine Grippe, hast du schon gehört!" und "Hey, der ist in psychologischer Behandlung. Ich habe schon immer gewusst, dass der nicht ´normal´ ist!" unterstreichen das differenzierte Meinungsbild in breiten Teilen unserer Gesellschaft deutlich. Das nicht auszusprechende Krebsgeschwür unserer Zeit findet ideale Voraussetzungen vor, um sich als "Top Secret Message" ungestört und mit aller Zeit dieser Welt auszubreiten. Es darf und genießt es, da eine Veröffentlichung seiner Existenz für lange Zeit einer persönlichen Schande und Niederlage des Betroffenen gleichkommt. Die Egozentrik unserer Gesellschaftskultur und die befürchtete Isolation des Erkrankten vergrößern unbewusst, aber auch bewusst den Freiraum und die Immunität unseres unbeliebten Freundes immer mehr.
Grundsätzlich kann man das sogar nachvollziehen, haben wir es doch mit einem Gegner zu tun, der uns beschämt, uns unserer Stärken beraubt, uns klein und gescheitert wirken lässt. Ja, gescheitert im Dschungel der Löwen und Tiger, die wir doch alle so gerne wären. Kommen dann noch anmaßende Aussagen wie "Das ist eine starke Frau, die hat nur eine Woche um ihren Mann getrauert!" hinzu, erscheint die Sache doch logisch. "Schwach sein" ist peinlich und passt doch schon lange nicht mehr in eine Zeit, die die Grundelemente ihrer Moral auf Statussymbole, Mit-Mach-Funktion und Smiley-Image aufbaut. Bitte aufwachen!
Natürlich sind das nicht die alleinigen Ursachen. Erlebnisse in der Kindheit, die eigene Erziehung, das soziale Umfeld, Schicksalsschläge, um nur einige zu nennen, haben allesamt die Macht, einen Menschen zu einem Spielball seines Lebens zu degradieren. Die eigene mentale Beschaffenheit und der Charakter spielen hier ebenfalls eine Rolle, bestimmen sie doch sehr frühzeitig, in wieweit und vor allem wie tief die Stürme des Lebens uns treffen können. Der Mensch wird sich aneignen müssen, sich dem Ausmaß und den Folgen dieser Momente besser und vor allem gezielter zu stellen.
Ich bin kein Arzt, kein Therapeut und habe in diesem Bereich keinen akademischen Abschluss. Ich bin ein ehemaliger Torhüter und heutiger Trainer, der verdammt viel erlebt hat. Mein Lehrmeister war und ist das Leben. Ich möchte Sie an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und Ihnen an Hand meiner Geschichte davon berichten, wie systematisch und konstant der Abstieg in die Hölle sein kann. Ich möchte die Zeit sehr weit zurückdrehen, um die Ursprünge und Entwicklungsphasen meiner ANGST zu entlarven. Woher kam sie? Was machte sie größer? Warum - und vor allem wie - wurde sie immer stärker? Ich werde Ihnen aber auch davon berichten, wie die ANGST besiegt werden kann. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass dieser Weg steinig und lang war. Ich musste lernen, einen zu Beginn übermächtigen Gegner zu verstehen, ihn zu enttarnen, um ihn später erfolgreich zu vertreiben. Es steckte alles in mir drin. Ich musste lernen zu begreifen, dass ich selbst - ja, Sie hören richtig -, ich selbst zu meinem besten Experten werden musste.
Sich professionelle Hilfe bei einem Therapeuten zu holen, war zwar zu Anfang unumgä