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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Sarah Kirsch

Kuckuckslichtnelken


2017. 112 S. 140 mm
Verlag/Jahr: STEIDL 2017
ISBN: 3-9582937-4-3 (3958293743)
Neue ISBN: 978-3-9582937-4-8 (9783958293748)

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Ein durstiger kleiner Schwamm saugt das tobende Leben eines ganz normalen Provinzkaffs im Harz in sich auf: die Natur, die illustre Gesellschaft, das Bildungsangebot von lahmarschigen und mitreißenden Lehrern. Mit Begeisterung blickt Sarah Kirsch auf ihre Kinder-und Jugendjahre. Das neugierige Kind entdeckt die Herrlichkeiten im Pfarrhaus seines Großvaters samt "Trubel und Schränke voller Bücher". Nach Kriegsende geht die kleine Abenteurerin in ihrem "Trümmerparadies" auf Entdeckungsreise. Als herrlich erlebt sie nicht nur das Singen im Schulchor, sondern sogar das Aufsammeln der angeblich von den Amis abgeworfenen Kartoffelkäfer und das Hamstern von Proviant und Kohle.

Sarah Kirsch hat eine liebenswerte Verklärung ihrer Kindheit geschrieben, die 2006 erstmal erschien. Dabei ignoriert sie keineswegs die harten Fakten einer Zeit voller Gewalt und Umbrüche, die Fliegerangriffe, das Einsickern der Ideologien, der Beginn des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953, mit dem dieser Bericht endet. Von alldem erzählt die große Lyrikerin in einer kompakten, irisierenden Sprache.
Sarah Kirsch (1935-2013) geboren in Limlingerode im Südharz, studierte Biologie in Halle und von 1963 bis 1965 Literatur in Leipzig. Sie lebte bis zu ihrer Ausbürgerung 1977 im Osten Berlins, siedelte dann in den Westen der Stadt über. 1983 zog sie in das alte Schulhaus eines Dorfs in Schleswig-Holstein. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin. Für ihr dichterisches Werk wurde Sarah Kirsch u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Jean-Paul-Preis sowie dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. Bei Steidl erschienen von ihr u.a. Islandhoch (2002) und Sommerhütchen (2008).