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Jérôme Leroy, Cornelia Wend (Beteiligte)

Der Block


Kriminalroman. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis (3. Platz) in der Kategorie International 2018. Mit einem aktuellen Nachwort des Autors. Deutsche Erstausgabe
Übersetzung: Wend, Cornelia
2017. 320 S. 20.8 cm
Verlag/Jahr: EDITION NAUTILUS 2017
ISBN: 3-9605403-7-X (396054037X)
Neue ISBN: 978-3-9605403-7-3 (9783960540373)

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Eine Regierungsbeteiligung der extremen Rechten in Frankreich. "Der Block" beschreibt ein erschreckendes Szenario, das immer wahrscheinlicher wird - und wie es dazu kommen konnte.

Blutige Aufstände in den französischen Vorstädten, die Zahl der Toten steigt unaufhörlich. Die Partei der äußersten Rechten - der Patriotische Block - steht kurz vor dem Einzug in die Regierung. In dieser Nacht kann das Schicksal Frankreichs kippen, und sie ist für drei Menschen der Höhepunkt einer 25-jährigen Geschichte aus Gewalt, Geheimnissen und Manipulation.

Agnès führt als Parteivorsitzende die Verhandlungen. Ihr Ehemann Antoine wartet in seiner luxuriösen Pariser Wohnung auf das Ergebnis, Stanko, der Chef des paramilitärischen Ordnerdienstes der Partei, versteckt sich in einem schäbigen Hotelzimmer. Antoine ist morgen vielleicht Staatssekretär - Stanko jedenfalls soll morgen tot sein.

Ein Vierteljahrhundert lang waren die beiden wie Brüder. Ein Vierteljahrhundert lang waren sie bei allen Aktionen dabei, die den Patriotischen Block an die Macht gebracht haben. Ein Vierteljahrhundert lang sind sie vor nichts zurückgeschreckt. Sie haben dieses Leben geliebt, und sie bereuen nichts.

Jérôme Leroy legt mit "Der Block" eine atemberaubende Milieustudie vor; eine Innenansicht der Strömungen, die sich in der extremen Rechten verbünden. Ein hochaktueller und literarischer Thriller aus einem Milieu, das unter Hochdruck steht - nicht nur in Frankreich.
756.

Du weißt nicht, wer zuerst auf die Idee verfallen ist, derart die Toten aufzulisten. Es muss nach dem 20. oder 25. angefangen haben, während dieses ungewöhnlich heißen Monats August.

Du weißt es nicht, aber dieser Journalist oder Chefredakteur sollte mit dem Dreizack erster Klasse ausgezeichnet werden, wenn ihr erst mal an der Macht seid. Mit seinem Leichenzähler illustriert er besser als jede Rede oder alle Bilder das je könnten, dass es sich hier nicht mehr um einfache, wenn auch wiederholt auftretende Krawalle handelt.

Damit wurde eine Grenze überschritten.

Zu was? Schwer zu sagen. Der Erste, der sich entschieden hat, diesen Zähler einzublenden, hat damit zugleich, ob er sich dessen nun bewusst war oder nicht, beschlossen uns zu sagen: Es ist soweit, dieses Mal ist es wie im Krieg, ein schleichender Krieg, aber ein Krieg.

Du bist zynisch genug um zu wissen, dass es hier nie um einen ethnischen Konflikt ging, und auch nicht um einen Bürgerkrieg, wie es in der offiziellen Terminologie des Bloc Patriotique heißt.

Du weißt, dass die Einzigen, die mit ihrer Analyse richtig liegen, die Roten sind. Die Kommunisten, aber keiner hört ihnen mehr zu.

Das Gute war, immer wenn sie das Maul aufrissen, legte der Block in den Umfragen stetig weiter zu. Wie in den 80er, 90er Jahren zu Zeiten der Anti-Rassismus-Bewegungen. Es heißt ja, Engel haben kein Geschlecht, offenbar haben sie auch kein Gehirn.
Jérôme Leroy, geboren 1964 in Rouen, ist Autor, Literaturkritiker und Herausgeber. Er hat als Französischlehrer gearbeitet, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Leroy hat zahlreiche Kriminalromane veröffentlicht, auf Deutsch erschienen bisher "Der Block" (2017), ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis in der Kategorie International (3. Platz), und "Die Verdunkelten" (2018). Auf Französisch erschien zuletzt "La Petite Gauloise" (2018).