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Tanja Rudnik

Die Gesetzesumgehung in der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts


Vom Sachgrunderfordernis zum Rechtsmissbrauchsverbot. Dissertationsschrift
2018. 374 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2018
ISBN: 3-428-15491-6 (3428154916)
Neue ISBN: 978-3-428-15491-3 (9783428154913)

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Anhand der Methodenlehre untersucht Tanja Rudnik die Rechtsprechung des BAG zur Gesetzesumgehung von 1960 bis heute. Aufgezeigt werden methodische Abweichungen zum allgemeinen Zivilrecht, die sich nicht durch arbeitsrechtliche Besonderheiten rechtfertigen lassen. Wenn das BAG die Gesetzesumgehung in neueren Entscheidungen als Unterfall des Rechtsmissbrauchs betrachtet, entfernt es sich unnötig weit vom Gesetz. Methodisch vorzugswürdige Lösungen werden für verschiedene Fallgruppen aufgezeigt.
Das Argument der Gesetzesumgehung hat im unvollständig kodifizierten Arbeitsrecht traditionell große Bedeutung. Im Vergleich zu anderen obersten Gerichten geht das BAG methodisch eigene Wege. 1960 entwickelte es die Figur der objektiven Gesetzesumgehung, die jahrzehntelang als Grundlage der Rechtsfortbildung diente. In neueren Entscheidungen betrachtet das BAG die Gesetzesumgehung als Fall des individuellen oder institutionellen Rechtsmissbrauchs. Tanja Rudnik untersucht, inwieweit diese Rechtsprechung mit anerkannten Methoden der Auslegung und Rechtsfortbildung vereinbar ist und ob arbeitsrechtliche Besonderheiten eine abweichende Methodik rechtfertigen. Obwohl das BAG seine Entscheidungen zur objektiven Gesetzesumgehung allein anhand von Wertungen begründet, entsprechen sie im Ergebnis meist der Methodenlehre. In Entscheidungen zur "rechtsmissbräuchlichen Umgehung" entfernt sich das BAG dagegen unnötig weit vom Gesetz. Methodisch vorzugswürdige Lösungen werden aufgezeigt.
Einführung

1. Dogmatik der Gesetzesumgehung und des Rechtsmissbrauchs

Gesetzesumgehung - Institutioneller und individueller Rechtsmissbrauch - Verhältnis zwischen Gesetzesumgehung und Rechtsmissbrauch

2. Rechtsprechung der obersten Gerichte zu Gesetzesumgehung und Rechtsmissbrauch

Tatbestand der "objektiven Gesetzesumgehung" des BAG - Gesetzesumgehung und Rechtsmissbrauch in der Rechtsprechung anderer oberster Gerichte

3. Lösungswege des BAG in Umgehungsfällen

Erfordernis eines sachlichen Grundes - Kernbereichslehre - Auslegung und Anwendung von Umgehungsregelungen - Anwendung einer Norm über ihren Wortlaut hinaus - Institutioneller und individueller Rechtsmissbrauch - Fallgruppenübergreifende Analyse - Zusammenfassung der Ergebnisse

Literaturverzeichnis und Sachwortregister
"Circumvention of the Law in the Jurisdiction of the Federal Labour Court"

Tanja Rudnik uses methodology to examine the Federal Labour Court´s jurisdiction on circumvention of the law from 1960 to today. She highlights methodological deviations from general civil law that cannot be justified by particularities of labour law. In recent decisions, the Federal Labour Court regards circumvention of the law as a subset of abuse of rights. Thereby it deviates unnecessarily far from the written law. Methodologically preferable solutions are presented for various case groups.
Tanja Rudnik studied law at the Westfälische Wilhelms-Universität Münster and business administration at the University of Duisburg-Essen. After her legal clerkship, she obtained her doctorate in law at the Carl von Ossietzky University Oldenburg. Tanja Rudnik worked as a research assistant at the Chair of Private Business Law and Labour Law of Prof. Dr. Wolfgang Hamann, where she continues to practise as a lecturer. Since 2017 she has been an attorney at law at an international law firm.