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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Paul Celan, Barbara Wiedemann (Beteiligte)

Die Gedichte


Neue kommentierte Gesamtausgabe
Herausgegeben von Wiedemann, Barbara
2018. 1262 S. Mit 25 Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange. 220 mm
Verlag/Jahr: SUHRKAMP 2018
ISBN: 3-518-42797-0 (3518427970)
Neue ISBN: 978-3-518-42797-2 (9783518427972)

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Lesen war für Paul Celan immer auch Erlebnis: Seine vielfältigen Lektüren von Büchern, Zeitschriften und Tagespresse waren ihm ebenso Ausgangspunkt für Gedichte wie persönliche Begegnungen und politische Ereignisse. Als 2003 erstmals eine kommentierte Gesamtausgabe von Celans Gedichten erschien, stand die Erschließung solcher Quellen noch am Anfang. Ausgaben der bedeutendsten Briefwechsel liegen inzwischen vor, die kritischen Werkausgaben sind vollendet, und die Erforschung von Celans Nachlassbibliothek mit seinen Lesespuren, Anstreichungen und Notaten, ist weit vorangeschritten.

Auf dieser Grundlage konnten gegenüber der Ausgabe von 2003 nicht nur knapp 60 Gedichte, darunter Erstdrucke, ergänzt und alle Texte einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden. Der Kommentar ist ebenfalls neu gestaltet und erheblich erweitert, gerade auch durch intensive Recherchen der Herausgeberin im Bereich von Celans Presselektüren. Besonderes Augenmerk gilt dem - im Sinne seiner Poetologie - ´eingeschriebenen Datum´ eines jeden Gedichts. Mit der neuen Ausgabe wird dem Leser eine Fülle belegbarer Informationen für das Verständnis von Celans Lyrik an die Hand gegeben: Erst dadurch wird dieser immer noch als ´hermetisch´ betrachtete Autor in der ganzen Konkretheit und Radikalität seiner Realitätserfahrung erkennbar.
"So öffnet sich die Tür zu einem singulären lyrischen Kosmos ... ein bisschen weiter und macht ihn auch für eine nicht-akademische Leserschaft zugänglich."
Heiko Kammerhoff, BÜCHERmagazin 4.2018
Celan, Paul
Paul Celan wurde am 23. November 1920 als Paul Antschel als einziger Sohn deutschsprachiger, jüdischer Eltern im damals rumänischen Czernowitz geboren. Nach dem Abitur 1938 begann er ein Medizinstudium in Tours/Frankreich, kehrte jedoch ein Jahr später nach Rumänien, zurück, um dort Romanistik zu studieren. 1942 wurden Celans Eltern deportiert. Im Herbst desselben Jahres starb sein Vater in einem Lager an Typhus, seine Mutter wurde erschossen. Von 1942 bis 1944 musste Celan in verschiedenen rumänischen Arbeitslagern Zwangsarbeit leisten. Von 1945 bis 1947 arbeitete er als Lektor und Übersetzer in Bukarest, erste Gedichte wurden publiziert. Im Juli 1948 zog er nach Paris, wo er bis zum seinem Tod lebte. Im selben Jahr begegnete Celan Ingeborg Bachmann. Dass Ingeborg Bachmann und Paul Celan Ende der vierziger Jahre und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis verband, das im Oktober 1957 bis Mai 1958 wieder aufgenommen wurde, wird durch den posthum veröffentlichte
n Briefwechsel Herzzeit zwischen den beiden bestätigt. Im November 1951 lernte Celan in Paris die Künstlerin Gisèle de Lestrange kennen, die er ein Jahr später heiratete. 1955 kam ihr gemeinsamer Sohn Eric zur Welt. Im Frühjahr 1970 nahm sich Celan in der Seine das Leben.

Wiedemann, Barbara
Dr. phil. Barbara Wiedemann ist Literaturwissenschaftlerin mit Lehrtätigkeit an der Universität Tübingen und Herausgeberin von Werken und Briefen Paul Celans.

Badiou, Bertrand
Bertrand Badiou ist Leiter der Celan-Arbeitsstelle an der École normale supérieure (Paris). Er ist Herausgeber von Werken und Briefen Paul Celans in Deutschland und in Frankreich und betreut zusammen mit Eric Celan den Nachlass des Dichters.