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Stand: 2020-02-01
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Tim Weber

Der ethnographische Blick


Büchners Woyzeck und das Volkslied. Dissertationsschrift
2018. 285 S. 20.5 cm
Verlag/Jahr: AISTHESIS 2018
ISBN: 3-8498-1273-1 (3849812731)
Neue ISBN: 978-3-8498-1273-7 (9783849812737)

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In der Autorenbiographie Georg Büchners sind die Bezüge zu Volksliedern evident. Büchner selbst hat Volkslieder aus mündlicher Überlieferung gesammelt und sie versatzstückartig in seine literarischen Texte integriert. Sein Selbstverständnis kommt nicht nur einer literarisch-ethnographischen Forschungsgeschichte nahe, sondern ebenso der modernen Diskussion um Authentizität im Feld. Die Studie stellt Büchner erstmals als Ethnographen vor, liest seinen Woyzeck als ethnographisch motivierte Poetik und kontextualisiert Liedversatzstücke in ihren kulturellen Diskurs.

Einleitung. In jedem Zeichen schläft ein Monster: Georg Büchner und das Volkslied
Im Unterholz der Theorie
I. Eine Kulturpoetik des Volkes: Georg Büchner und die Ethnographie des Geringsten
1. Ethnographie und literarische Autopsie
2. Der Dichter als moderner Ethnograph
3. Das Archiv als Feld: Büchner gelesen mit Geertz, Weber, Cassirer, Barthes, Foucault, Greenblatt, Baßler
Volkskulturelle Episteme im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. Moden und Methoden
II. Die lieben Toten: Literarische Strömung, politischer Trend
1. Deutsch-französische Grenzgänge: Büchner und Stöber
2. En vogue: Der´neue Stil´ im Sturm und Drang
3. Stinkende Zeiten: Die ´Liederbrüder´ und ihr romantischer Mythos
4. Land und Leute: Frühe volkskundliche Fragestellungen
Büchner im Feld. Woyzeck
III. Jäger, Jagen, Jagd
1. Alternative Realitäten: Der Motivkomplex
2. (De)Montagen: Andres´ Spottverse in H 2,1
a) Text und Melodie: Eine intermediale Kontrafraktur
b) Verkehrte Welt
c) Die Welt ist ein Tanzboden
d) Stille Helden: Jäger und Wilderer
e) Das Lied vom impotenten Jäger
3. Sprachbild und Bildsprache: Die Ikonographie der Hasenstrophe in H 2,4 und H 4,1
a) Kulturelle Engramme: Die Ikonographie der Sünde
b) Kinderlied - Studentenlied
c) Hasenmassaker
4. Der Handwerksburschenchor in H 4,11
a) Der apokryphe Schuss
b) Endzeiterotik und Übergangsritus
c) Die Geilheit des Jägers und die bürgerliche Asexualität
d) Kulturtypologie und Kulturautobiographie
e) Empirische und emotionale Topographien: Eine politische Erinnerungskultur
Schlussbemerkung. Eine zweite Wahrheit über die Welt
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Personenregister
Danksagung
Tim Weber ist Projektmanager für Ausstellungen am Deutschen Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte in Bremerhaven. Nach dem Studium der Germanistik und Kulturanthropologie/Volkskunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war er ebendort als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Germanistik, als Projektkoordinator im Computerspielemuseum Berlin sowie freiberuflich im Museumsbereich tätig.