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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Frank Nussbücker

111 Gründe, den 1. FC Union Berlin zu lieben


Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt. Mit 11 Bonusgründen!
Aktualis. u. erw. Neuausg. 2018. 320 S. 190 mm
Verlag/Jahr: SCHWARZKOPF & SCHWARZKOPF 2018
ISBN: 3-86265-726-4 (3862657264)
Neue ISBN: 978-3-86265-726-1 (9783862657261)

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Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt - Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe. Mit elf Bonusgründen!

Andere Vereine haben ihre Fans, bei Union Berlin haben die Fans einen Verein. Mehrfach retteten sie in spektakulären Aktionen seine Existenz. Ein Unioner konzipierte den Neubau des legendären Stadions An der Alten Försterei, Unioner bauten es mit ihrer Hände Arbeit auf, finanzierten die neue Haupttribüne mit.

Ein Unioner sitzt auf dem Präsidentensessel, andere bearbeiten Metall, drehen Filme, schreiben Songs, Storys oder Theaterstücke über ihren Verein. Im Stadion stehen sie Schulter an Schulter und singen eisern, erst recht, wenn ihre Mannschaft hinten liegt. Unioner waren nie die Lieblinge der Obrigkeit. Gestern wie heute leben sie ihre eigene Kultur, welche - obgleich sie sich Fußball pur nennt - weit über jenen Ballsport hinausgeht.

EINIGE GRÜNDE

Weil mein Staatsbürgerkundelehrer die Unaussprechlichen verehrte. Weil der Held des Torsten-Mattuschka-Liedes unser bester Mann ist. Weil Unioner nach eigener Diagnose Kranke sind. Weil Unions Vereinshymne vom besten Chor der Welt intoniert wird. Weil bei uns jeder gegnerische Spieler "Na und!" heißt. Weil jeder, der für Union aufläuft, ein Fußballgott ist. Weil Heiserkeit der Muskelkater der Union-Fans ist. Weil: Wir stehen! Weil bei uns die Bratwurst am Stand besser schmeckt als die im VIP-Zelt. Weil wir es schafften, nicht mehr an den Zaun zu pinkeln. Weil Eiserne Mädchen die Coolsten sind. Weil für Unioner ungefährdete Siege etwas Fremdes sind. Weil Unioner selbst bei derben Klatschen ihren Humor bewahren. Weil die Schlosserjungs aus Oberschöneweide eisern blieben. Weil Unioner das Wunder an der Elbe vollbrachten. Weil weinrote Stürmer keinen Matthies mochten. Weil Potti Matthies nichts Weinrotes mochte. Weil der liebe Gott nun mal Unioner ist. Weil sich Union als einziger Drittligist für den Europapokal qualifizierte. Weil Odysseus gegenüber reisenden Unionern ein schnöder Pauschalreisender war. Weil Union-Fans für ihren Verein bluteten. Weil Böni das ehrlichste Foul der Fußballhistorie beging. Weil Unioner ihr Stadion selbst renovierten. Weil Union ohne ein einziges Heimspiel in die 2. Bundesliga aufstieg. Weil wir Hertha BSC im Olympiastadion besiegten. Weil Union Berlin seine Seele an sich selbst verkaufte. Weil "Einmal Unioner - immer Unioner" kein leerer Spruch ist. Weil einer von uns sich nachweislich mit Gott anlegte. Weil du An der Alten Försterei hin und wieder ein reines Fußballfest erlebst.
"Ich war ein elfjähriger Steppke. Was für ein festlicher Augenblick, als ich mir den langen rot-weißen Fanschal umband, von meiner Tante auf der Strickmaschine gefertigt. Leider wurde ich sofort enttäuscht, denn mein Schulfreund Berge empfing mich am Bahnhof mit: ´Wolle weg, Alter, ick will lebend inne Försterei ankomm!´ Für einen Augenblick lüftete er seinen Parka, dass ich sah: Er trug seinen Schal um den Bauch gebunden. Niemand sollte ihn sehen. ´Wir fahr´n nach Berlin, Alter! Da herrschen andere Jesetze. Sind jenuch Befies unterwegs, um versprengte Unioner uffzuklatschen.´ (...) Als Vierzigjähriger auf dem Heimweg fragte ich mich: Wie konnten die Herthaner dieses Spiel aus der Hand geben? Wann hatte ich unsere Mannschaft derart effektiv erlebt? ´Und was, wenn die uns das nächste Mal weghauen, so richtig nach Strich und Faden?´, fragte ich Berndte. ´Das wäre das Normale, das, was jeder erwartet´, erwiderte er, ´aber den Tag heute, den wirst du genauso wenig vergessen wie ich, und zwar dein Leben lang.´" Frank Nussbücker