---

Dem Herbstwind gleich treiben Nora Spiegel und Ilse Berlin in ihren Gedichten Worte vor sich her, bis der Leser deren Spiel mit Bedeutungen aufnimmt und das Gelesene wieder und wieder neu bewertet, und zwar von der Warte aus, die er im Augenblick des Lesens für richtig hält. Weder Nora Spiegel noch Ilse Berlin geben Wege vor, sie verstehen sich lediglich als Wortwarte. So können die Worte dann doch in aller Ruhe abwarten, miteinander, den Satzzeichen oder dem Leser spielen. "Wortwarte" empfiehlt sich als unterhaltsamer Gedichtband mit Denkanstoß-Garantie.

---

Nora Spiegel und Ilse Berlin - zwei, die unterschiedlicher nicht sein können - wählen als roten Faden ihrer Gemeinsamkeit das Wort. Der vorliegende Gedichtband "Wortwarte" ist die erste gemeinsame Arbeit und präsentiert zwei Seelen in einem Buch, die nur mit Hilfe des Zusammenfügens ihrer Gegensätze zu einem Ganzen werden können. Die jüngere, melancholische und von Illusionen begleitete Nora und die abgeklärte, pragmatische Ilse haben entschieden, nur gemeinsam schreiben. Im Leben gehen sie allerdings getrennte Wege, Nora auf Wolke Sieben und Ilse als Hebebühne für alle, die sich heben lassen.

---