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Ricarda de Haas

Spoken Word Goes Digital


Performance Poetry und Social Media in Harare (Simbabwe) und Johannesburg (Südafrika)
2018. 196 S. 6. 21 cm
Verlag/Jahr: WVT WISSENSCHAFTLICHER VERLAG TRIER 2018
ISBN: 3-86821-745-2 (3868217452)
Neue ISBN: 978-3-86821-745-2 (9783868217452)

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Digitale Technologien sind aus der zeitgenössischen afrikanischen Literatur und Kunst nicht mehr wegzudenken. Die hier vorgestellten Poet_innen aus Harare und Johannesburg experimentieren mit den Möglichkeiten Neuer Medien. Sie nutzen Social Media, um sich untereinander zu vernetzen und neue von Verlagen unabhängige Publikationsmöglichkeiten zu schaffen. Poetische Performances finden nicht mehr ausschließlich live statt, sondern werden im virtuellen Raum als Videopoetry oder in poetischen Blogs re-inszeniert. Dabei kommt es zu vielfältigen Überschneidungen und Verflechtungen zwischen beiden Sphären und zwischen künstlerischen offline- und online-Aktivitäten. Die Grenzen zwischen Produktion und Rezeption verschwimmen, und Performances finden gleichzeitig als lokales und globales Ereignis statt.

Die Autorin nähert sich diesem rezenten Phänomen mit einem doppelten Fokus: Sie widmet sich einerseits poetischen Netzwerken wie den Word N Sound Series aus Johannesburg und dem House of Hunger Poetry Slam aus Harare. Andererseits analysiert sie Werke von Kgafela oa Magogodi, Lesego Rampolokeng, Phillippa Yaa de Villiers und Comrade Fatso, die ihre poetischen Performances mit Medien wie Film, Theater, Video oder Audio kombinieren. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach dem Verhältnis von Textualität, Oralität, Theatralität und Medialität.

Die Arbeit leistet einen bedeutsamen Beitrag zur wissenschaftlichen Erfassung von Spoken Word und Performance Poetry in zwei urbanen Zentren des südlichen Afrika sowie zur Konzeptionalisierung neuer ästhetischer Formen im virtuellen Raum.
Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung 11

1.1. Auswahl der Städte, der Foren und der Poet_innen 14

1.2. Forschungsstand und Terminologie 21

1.2.1. Spoken Word, Slam Poetry, Performance Poetry 23

1.2.2. Internet und Social Media 28

1.3. Fragestellung und Konzeption der Arbeit 32

2. Theoretische Konzeption 37
2.1. Zwischen Oratur, Performance und Social Media 43
2.2. Räumlichkeit, Körperlichkeit und Lautlichkeit 48

3. Poetry Slam als Forum für Künstler_innen 55
3.1. Der House of Hunger Poetry Slam in Harare 58
3.1.1. Politische Situation und künstlerische Positionierung 58
3.1.2. Slam zwischen Experiment und Underground 61
3.1.3. Struktur und Entwicklung des House of Hunger Poetry Slam 63
3.1.4. Voice of the Sistahs 67
3.2. Slam Poetry Express 68

4. Bühnen als poetische Räume: die Word N Sound Series 73
4.1. Das Market Theatre Lab als geometrischer Raum 77
4.2. Der Theatersaal als performativer (Innen-)Raum 79
4.3. Exkurs: Der Stadtteil Newtown als urbaner Außenraum 82

5. Virtuelle literarische Räume 85
5.1. Virtuelle Präsenz der Word N Sound Series 85
5.2. Virtuelle literarische Räume als performative Räume 87
5.2.1. Der Word N Sound-Blog als virtuelles Archiv 90
5.2.2. Word N Sound bei Twitter, Facebook und Youtube 94
5.3. Virtuelle literarische Netzwerke 99

6. Poetische Performances als art form: Verkörperung von Gender und race 103
6.1. Kreation, Kritik und Krise: Verkörperung von Männlichkeit
bei Lesego Rampolokeng 104
6.1.1. Performance in der Afrikan Freedom Station 107
6.1.1.1. Blue V´s als Gegenentwurf romantischer Topoi 108
6.1.1.2. Männlichkeitsentwürfe zwischen Aggression
und Inversion 114
6.2. The Healing Power of Poetry: Verkörperung von race
bei Phillippa Yaa de Villiers 118
6.2.1. Original Skin - Poesie als theatrale Strategie 120
6.2.1.1. Poesie als Mittel zu Distanzierung und Verdichtung 124
6.2.1.2. "adopting a dragon can be dangerous": Verbale
Eruption als Gegenbewegung zum Schweigen 130

7. Lautlichkeit und Sprache in Spoken Word und HipHop 141
7.1. Zwischen Performance, Musik und Aktivismus: Comrade Fatso 141
7.2. Identität als stimmlich und sprachlich formulierte Positionalität 143

8. Mediatisierung oraler Genres: Spoken Word zwischen Oralität, Literazität
und Transmedialität 151
8.1. Transmediale Kunstformen als zeitgenössische
künstlerische Praktiken 151
8.2. Kgafela oa Magogodi: "i MIKE what i LIKE"
als transmediales Kunstwerk 152
8.2.1. Künstlerische Kooperation als transmediale Autorschaft 153
8.2.2. Itchy City - Stadt als performativer Raum 157
8.2.3. Verkörperung, Präsenz und Lautlichkeit im Film 160

9. Schluss 167

10. Literaturverzeichnis 173