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Paul Berf, Fredrik Sjöberg (Beteiligte)

Vom Aufhören


Über die Flüchtigkeit des Ruhms und den Umgang mit dem Scheitern
Übersetzung: Berf, Paul
2018. 192 S. 190 mm
Verlag/Jahr: GALIANI, BERLIN 2018
ISBN: 3-86971-158-2 (3869711582)
Neue ISBN: 978-3-86971-158-4 (9783869711584)

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Die Schönheit des Scheiterns: Zwei Maler, zwei Schicksale - und das große Vergessen
Eigentlich wollte Fredrik Sjöberg das Schreiben aufgeben: Er hatte keine Schulden mehr und genügend Brennholz hinter dem Haus, das war alles, was er sich je versprochen hatte. Doch da gab es diese Geschichte, die erzählt werden wollte. Sie dreht sich um zwei Künstler, die heute so gut wie vergessen sind und deshalb wohl als "gescheitert" betrachtet werden können. Und es geht um die Frage, was das überhaupt heißt, scheitern - und ob es nicht vielleicht sogar etwas Gutes ist? Womöglich sogar eine echte Kunst?
Olof gren, geboren 1874, war ein Eremit, der viele Jahre einsam auf der Felseninsel Krokholmen lebte, wo er nachts mit dem Bart am Kissen festfror. Als eine Ausstellung in Stockholm doch noch den späten Ruhm brachte, bat gren alle, sich zum Teufel zu scheren, gab das Malen auf, kaufte sich einen Bauernhof auf steinigem Grund und verbrachte den Rest seines sehr langen Lebens als ein nach allen weltlichen Maßstäben gescheiterter Bauer.
Lotte Laserstein, geboren 1898, floh vor den Nazis 1937 nach Stockholm, wo sie in derselben Galerie ausstellte wie gren. Auch ihre Ausstellung war ein Erfolg, die Gemälde grandios. Doch nach der Ermordung ihrer Mutter im KZ gelang es ihr nicht mehr, ihr künstlerisches Niveau zu halten. Mit Auftragsarbeiten hielt sie sich über Wasser, während ihr gewaltiges Hauptwerk Abend über Potsdam in ihrem Wohnzimmer hing. Beinahe zufällig wurde auch ihr in hohem Alter noch später Ruhm zuteil.
Begegnet sind die beiden sich nie, doch Sjöberg gelingt es, die Biografien dieser sonderbaren Außenseiter miteinander zu verknüpfen und ihr ganz unterschiedliches "Scheitern" so zu beleuchten, dass dabei viel Bewegendes, Skurriles und Schönes ans Licht kommt - immer auch auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: Wofür mache ich das hier eigentlich alles?
"Inzwischen sind Sjöbergs Titel nicht nur ein Markenzeichen, sondern auch zum Suchtmittel für die Sjöberg-Fangemeinde geworden." Deutschlandradio über Die Kunst zu fliehen
Sjöberg schafft es, unangestrengt, oft auch mit einem Augenzwinkern, Komplexes transparent zu machen und die großen Fragen des Lebens überraschend neu zu stellen. Franziska Hirsbrunner SRF
Fredrik Sjöberg ist schwedischer Schriftsteller, Journalist, Übersetzer und Schwebfliegensammler. Seine Bücher sind in mehrere Sprachen übersetzt, seine Schwebfliegensammlung war in Venedig auf der Biennale im schwedischen Pavillon als Kunstobjekt über das Sammeln ausgestellt. Bei Galiani erschienen von ihm Der Rosinenkönig. Von der bedingungslosen Hingabe an seltsame Passionen (2011) und Die Kunst zu fliehen. Vom Glück sich in kleine Dinge zu versenken und große Kontinente zu entdecken (2012).