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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Christoph Schanze

Tugendlehre und Wissensvermittlung


Studien zum ,Welschen Gast´ Thomasins von Zerklaere
2018. 552 S. 1 SW-Abb., 59 Farbabb. 24 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2018
ISBN: 3-9549013-8-2 (3954901382)
Neue ISBN: 978-3-9549013-8-8 (9783954901388)

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Das Buch bietet einen neuen Zugang zum Welschen Gast, indem es die Kategorie ´Wissen´ ins Zentrum der Analyse stellt. Dabei ist eine umfassende moraldidaktische Okkupation verschiedener Wissensbereiche zum Zweck der Vermittlung von ethischem Orientierungswissen zu beobachten, denn Tugendlehre und Wissensvermittlung gehen bei Thomasin Hand in Hand. Die Struktur und die unterschiedlichen Strategien, die er zur Präsentation von Wissensbeständen und Lehrinhalten nutzt, sind immer auf den konkreten Textzusammenhang und das aktuelle Thema sowie den didaktischen Zweck ausgerichtet. Diese Erkenntnis ermöglicht ein adäquates Verständnis des Werks und damit eine neue Gesamtdeutung.
Der "Welsche Gast" des Klerikers Thomasin von Zerkl‘re, entstanden 1215/16 im Friaul, ist die erste umfassende höfische Moral- und Tugendlehre in mittelhochdeutscher Sprache. Thomasins innovatives Werk bietet Einblicke in unterschiedliche Wissensbereiche, die für die höfische Kultur des frühen 13. Jahrhunderts relevant waren. Lange Zeit hat der "Welsche Gast" wenig Aufmerksamkeit gefunden, was nicht zuletzt an seiner schlichten äußeren Form, der auf den ersten Blick unstrukturierten Gliederung sowie der Vermischung verschiedenster Themen, Traditionen, Wissensbestände und Lehrinhalte liegt. Die jüngere Forschung hat sich fast ausschließlich mit dem umfangreichen Illustrationszyklus befasst, der Thomasins Werk in beinahe allen Handschriften begleitet. Sie hat damit einen einseitigen Schwerpunkt gesetzt, der dem Werk nicht gerecht wird.
Das Buch bietet einen neuen Zugang zum "Welschen Gast", indem es die Kategorie ´Wissen´ in den Vordergrund stellt. Dabei ist eine umfassende moraldidaktische Okkupation verschiedenster Wissensbereiche zum Zweck der Vermittlung von ethischem Orientierungswissen zu beobachten, denn Tugendlehre und Wissensvermittlung gehen bei Thomasin Hand in Hand. Aus dieser Sicht erweist sich die vordergründig disparate Organisation des Werks als vom Autor intendiert: Die Struktur und die unterschiedlichen Strategien, die Thomasin zur Präsentation von Wissensbeständen und Lehrinhalten nutzt, sind immer auf den konkreten Textzusammenhang und das aktuelle Thema sowie den didaktischen Zweck ausgerichtet; seine Systematik ist variabel und situativ gebunden. Diese Erkenntnis ermöglicht ein adäquates Verständnis von Thomasins "Welschem Gast" und damit eine neue Gesamtdeutung.
Dr. Christoph Schanze was born in 1982 and studied German philology at the University of Tuebingen as well as music at the Conservatory in Trossingen. Following the final examinations (Staatsexamen) in October 2007, he started his doctoral studies in German Medieval Studies at the Justus-Liebig-University in Gießen, where he received a stipend granted by the Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC). Since November 2010 he has been working as research assistant for the professorship of German Literary Studies with a focus on the Middle Ages/Early Modern Era. In July 2015, he was awarded a doctorate for his work on Thomasin von Zerkl‘re.
His research priorities lie in the educational literature of the High and Late Middle Ages, courtly love poetry, and the courtly romance (with special emphasis on the narrative examination of ´things´ and the poetological implications of brightness and darkness).