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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Marianne Raskob-Bartholmae

Zeit der verlorenen Kinder


Historischer Roman um Trier
2018. 320 S. 21 cm
Verlag/Jahr: KINZEL 2018
ISBN: 3-9554411-4-8 (3955441148)
Neue ISBN: 978-3-9554411-4-2 (9783955441142)

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Elisabeth ist drei Jahre alt, als sie hilflos mitansieht, wie ihre Mutter von einer schwarzen Kreatur ermordet wird.
15 Jahre später erschüttern rätselhafte, brutale Morde das kleine Dorf in der Vulkaneifel und als Elisabeth ebenfalls beinahe ums Leben kommt, erhärtet sich der Verdacht, dass die Tötungsdelikte mit jener Schicksalsnacht verknüpft sind.
Auf der Suche nach der Wahrheit erhält Elisabeth Hilfe von zwei attraktiven Männern, dem Arzt Simon Uhlenhof sowie dem Polizeiinspektor Klaus Haller.
Anmerkung

Ich bezweckte eine möglichst authentische Beschreibung der Dörfer wie auch der Stadt Trier mit ihren historischen Bauwerken und Straßen um die Jahre 1850 - 1860. Involviert in die Geschichte sind eine Sage aus dem Städtchen Ulmen und die ehemalige Ulmener Burg. Fiktiv sind das Dorf Maarweiler sowie die Geschichte.
Es lag in meinem Bestreben, eine kriminalistische Erzählung mit Spannung, Vermutung und Doppelsinn zu verfassen.
Der historische Roman ist trotz seines fesselnden Hintergrunds humoristisch untermauert. Zuzüglich gewürzt mit schlagfertigen Dialogen und versehen mit anmutsvollen, starken, christlich geprägten Charakteren der Protagonisten.
Der Roman hebt die schlechten sowie die guten Seiten der Hauptdarsteller effektvoll hervor. Zerstörende Kraft prallt auf Barmherzigkeit und Liebe. Doch starke gottesfürchtige Charaktere bezwingen die destruktiven Charaktere in der Geschichte.
Im Gegensatz zu den furchtbaren Geschehnissen in dieser Welt kann ich die Dämonen in meinem Roman besiegen.

Das Vehikel schaukelte durch die mit Schlaglöchern versehene Landstraße der herbstlichen Eifellandschaft. Die dreijährige Elisabeth rieb sich mit ihren Fäustchen erneut über die müden Augen. Neben ihr saß eine bestrickende junge Frau, die zärtlich auf die kleine Tochter niederschaute. Die unverkennbare Ähnlichkeit der Gesichter stach ins Auge. Das Kind war eine Kopie der attraktiven Dame, wenn auch im kindlichen Sinne. Beide, Mutter wie Tochter, schmückte ein schwarzer Lockenkopf, lediglich eine Abweichung bot das schöne Bildnis, der Schopf der Mutter war akkurat zu einem Knoten gebunden. Die glänzende Haar-Flut der Tochter bändigte ein Zopf, der bis zur Hüfte des zierlichen Mädchens reichte. Mutter wie Tochter besaßen feingeschnittene Züge, einen alabasterfarbenen Teint, nebelverhangene, wehmütige-graue Augen. Die Ältere fing die abwechslungsreiche farbenprächtige Landschaft der Vulkaneifel mit melancholischem Blick ein. Quengelnd plapperte Elisabeth: "Mama, wie weit noch?"
"Gedulde dich noch ein wenig, mein Liebling, wir sind gleich am Ziel", antwortete die Mutter. Der Fahrer des Wagens bog rumpelnd in einen Wald-Pfad ein. Das kleine Mädchen verlor seinen Halt, dabei wäre sie um ein Haar gegen die Seitenwand der Kalesche geschleudert worden. Doch die junge Mutter reagierte schnell. Jählings fing sie den Sturz der Tochter ab. Minuten später kam der alte Wagen zum Stillstand. "Elisabeth, Mama steigt hier aus, ich treffe mich mit einem liebenswerten Herrn, er will mir wichtige Dinge von deinem Vater erzählen."
"Mama, Papa ist doch tot!" Bei dieser spontanen wie unbedarften Aussage des Kindes veränderte sich die Mimik der Mutter schmerzvoll. "Ja, mein Schatz, doch es ist wichtig. Dieser Herr hat deinen Papa, kurz ...!", die Mutter stockte, es fiel ihr schwer, Worte der Umschreibung zu finden, "er kannte deinen Papa", ergänzte sie schließlich ausweichend. "Gut Mama, Elisabeth wird warten."
"Versprichst du mir, nicht auszusteigen? Es dauert nicht lange. Gleich bin ich wieder bei dir, mein kostbares Kleinod."
"Ja Mama! Vor Stolz erstrahlte das zierliche Gesicht des Kindes bei dieser liebevollen Titulierung. "Ich bin groß, drei Jahre alt. Ich verspreche es dir, Mama!", betonte sie. Diese aufrichtige Zusicherung entlockte der Mutter nun doch ein erhellendes Lächeln. Sie umarmte die Tochter zärtlich. Anschließend zog sie den schwarzen Schleier, der an dem Hutrand befestigt war, über das schöne, jedoch von Kummer gezeichnete Antlitz. Sie erhob sich, zupfte an ihrer schwarzen Gewandung, die deutlich zeigte, dass sie Trauer trug. Zaghaft öffnete die junge Frau die Tür, dann klappte sie das Trittbrett herunter, damit sie aussteigen konnte. Sie war ein wenig verärgert über den Kutscher, der es nicht für nötig hielt, diese ihm zustehende Aufgabe ordnungsgemäß auszuführen. Als sie neben dem Kutschbock stand, ermahnte sie ihn: "