buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Ulrike Chanana

Das Christentum aus der Sicht des amerikanischen Judentums


Drei Perspektiven zu neuen Begegnungsformen zwischen Juden und Christen nach der Shoah
2018. 254 S. 21 cm
Verlag/Jahr: NEOFELIS 2018
ISBN: 3-9580822-6-2 (3958082262)
Neue ISBN: 978-3-9580822-6-7 (9783958082267)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken



Nach 1945, so die These dieses Buchs, sind gerade im amerikanischen Judentum fruchtbare Ansätze neuer Begegnungsformen zwischen Juden und Christen entstanden. Die Studie nimmt drei amerikanische Gelehrte in den Blick, die maßgeblich die jüdische Auseinandersetzung mit dem Christentum geprägt haben: Der aus New York stammende orthodoxe Rabbiner Irving Greenberg ( 1933) als zentraler Protagonist der jüdisch-christlichen Dialogbewegung in den USA ruft Juden und Christen dazu auf, gemeinsam für die Würde jedes einzelnen Menschen einzutreten. Der Reformrabbiner Eugene B. Borowitz (1924-2016) zeigt auf beeindruckende Weise, dass Meinungsverschiedenheiten und Widersprüche zwischen den Religionen nicht zwangsläufig in Konflikten münden müssen. Für ihn bildet die Anerkennung von Differenz und Andersheit den Ausgangspunkt einer interreligiösen Begegnung. Eliezer Berkovits (1908-1992), ein weiterer Vertreter des orthodoxen Judentums, macht in seiner strikten Ablehnung des jüdisch-christlichen Dialogs auf die Barrieren einer gegenseitigen Annäherung aufmerksam, die angesichts der tiefen Traumatisierung der jüdischen Gemeinschaft durch die Shoah bestehen.

Dieses Buch bringt erstmalig die ganz unterschiedlichen Positionen der drei Denker miteinander ins Gespräch und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhellung des Verhältnisses von Juden und Christen. Aus der Perspektive jüdischer Quellen führt es die Möglichkeiten, aber auch Grenzen von religiösem Pluralismus in der Gegenwart vor Augen.

Ulrike Chanana studierte Jüdische Studien, Religionswissenschaft und Neuere Geschichte in Erfurt, Potsdam und Jerusalem. Sie war Stipendiatin des Graduiertenkollegs "Theologie als Wissenschaft" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und arbeitete am Institut für Jüdisch-Christliche Forschung an der Universität Luzern. 2016 promovierte sie in Frankfurt in Jüdischer Religionsphilosophie. Hier erforscht sie gegenwärtig Neuansätze innerhalb des Judentums zur Möglichkeit und Gestalt von religiösem Pluralismus.