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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Ivonne Tomsic

Antibiotikaresistenz als globale Bedrohung. Global Health Akteure und ihre Strategien gegen die Resistenzproblematik


2018. 108 S. 7 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2018
ISBN: 3-9614659-3-2 (3961465932)
Neue ISBN: 978-3-9614659-3-4 (9783961465934)

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Dieses Buch fokussiert sich auf die Global Health Herausforderung der Antibiotikaresistenzen und die Strategien der Global Health Akteure im Kampf gegen diese. Antibiotikaresistenzen stellen aufgrund verschiedener Gegebenheiten eine gravierende Herausforderung für die Weltgemeinschaft dar. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Global Health Akteuren versucht derzeit, dieses Problem mit verschiedenen Maßnahmen und Instrumenten zu bekämpfen. Dieses Buch gibt eine Einführung in die Thematik der Antibiotikaresistenzen und legt dar, warum diese Resistenzen überhaupt eine Herausforderung für die Weltgemeinschaft darstellen. Darüber hinaus wird eine Einführung in die Global Health Architektur gegeben und das Vorgehen verschiedener Global Health Akteure im Kampf gegen die Resistenzproblematik aufgezeigt sowie anschließend bewertet.
Textprobe:
Kapitel 5.3.1 World Health Organization
Die World Health Organization (WHO) stellt eine im Jahr 1948 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) dar, die innerhalb des UN-Systems für die Lenkung sowie Koordination der internationalen Gesundheit verantwortlich ist. Sie hat ihren Hauptsitz in Genf und setzt sich derzeit aus 194 Mitgliedstaaten zusammen. Das höchste Entscheidungsorgan der WHO stellt die Weltgesundheitsversammlung dar. Die Aktivitäten der WHO sind weitgefächert. So werden von ihr gesundheitsbezogenen Methoden, Standards und Leitlinien entwickelt, Programme zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Übergewicht oder Rauchen initiiert, der Aufbau von Gesundheitssystemen unterstützt oder Aktivitäten im Kampf gegen Infektionskrankheiten durchgeführt (vgl. WHO 2016e; Bundesministerium für Gesundheit (BMG) 2015).
Die WHO nimmt sich auch dem Problem der Antibiotikaresistenzen an . So wurde in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Resolutionen zur Problematik der antimikrobiellen Resistenzen von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet (vgl. WHO 2016f). Beispielsweise wurde bereits 1998 die Resolution Emerging and other communicable diseases: antimicrobial resistance (WHA51.17) verabschiedet, in der gefordert wurde, dass sich die Mitgliedstaaten dem Problem der antimikrobiellen Resistenzen annehmen und dass der Generaldirektor der WHO die Mitgliedstaaten bei ihrem Vorhaben unterstützt (vgl. World Health Assembly 1998, 1 - 2). Daraufhin rief die WHO Ende der 90er Jahre Expertenworkshops, Konsenstreffen sowie Beratungsgruppen ein, welche sich der Problematik der Resistenzen annehmen sollten. Die Aufgabe dieser war es, Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen zu bewerten sowie die Auswirkungen von Eindämmungsmaßnahmen zu beurteilen. Im Zuge dieser Arbeit wurde dann im Jahr 2001 die WHO Global Strategy for Containment of Antimicrobial Resistance veröffentlicht (vgl. WHO 2016a). Diese Strategie enthält 67 Interventionsempfehlungen, die sich auf die folgenden Bereiche konzentrieren: Infektionsprävention, Regulierungen und Gesetzgebung, Surveillance, Forschung, Zugang zu antimikrobiellen Medikamenten sowie die Anwendung dieser. Neben den Interventionsempfehlungen wird in der Strategie auch ein Ansatz zur Umsetzung der Interventionen auf nationaler Ebene vorgeschlagen, der darauf abzielt, die Mitgliedstaaten bei der Implementierung der Interventionen zu unterstützen (vgl. WHO 2001, 63 - 67; WHO 2003, 3). Doch obwohl die Strategie diesen Ansatz zur Unterstützung der Implementierung beinhaltet, zeigte eine im Jahr 2003 veröffentlichte Analyse der WHO jedoch, dass es erhebliche Lücken hinsichtlich der Implementierung der Strategie gab (vgl. WHO 2003, 5 - 6). So wurde auch in der im Jahr 2005 von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedeten Resolution Improving the containment of antimicrobial resistance (WHA58.27) darauf hingewiesen, dass es zwar Fortschritte hinsichtlich der Implementierung der Containment of Antimicrobial Resistance Strategie gegeben habe, jedoch keine weitreichende Umsetzung der Strategie stattgefunden hat. So wurden die Mitgliedstaaten mittels der Resolution WHA58.27 unteranderem dazu aufgefordert, die Entwicklung eines umfassenden nationalen Ansatzes zur Implementierung der Strategie zu gewährleisten und die rationale Anwendung von antimikrobiellen Medikamenten zu fördern (vgl. World Health Assembly 2005, 106 - 108). Im Jahr 2011 rückte das Problem der antimikrobiellen Resistenzen dann stärker in den Fokus der WHO. So wählte sie im Jahr 2011 für den Weltgesundheitstag das Thema Antimicrobial resistance: no action today, no cure tomorrow und veröffentlichte im Zuge dessen das Policy package to combat antimicrobial resistance (vgl. WHO 2016, WHO 2016b). Dieses Policy package wurde auf der Grundlage der Containment of Antimicrobial Resistance Strategie entwickelt, jedoch mit dem Ziel, verständlicher, direkte