buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Sandra Florean

Die Seelenspringerin - Machtspiele


2. Aufl. 2018. 281 S. 21,0 x 14,8 cm
Verlag/Jahr: FLOREAN 2018
ISBN: 3-9819622-5-7 (3981962257)
Neue ISBN: 978-3-9819622-5-3 (9783981962253)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


NEUAUFLAGE der beliebten Mystery-Reihe!!Alles auf dieser Welt hat seinen PreisGewalt und unsägliche Qualen sind für Tess zum grausigen Alltag geworden. Die junge Frau verfügt über die ungeliebte Gabe, in die Seelen übernatürlicher Wesen zu springen, und wird dabei immer wieder Zeuge von Verbrechen. Bei einem dieser Seelensprünge entdeckt sie zu ihrem Entsetzen ein ihr bekanntes Gesicht. Wergepard Fin befindet sich in den Händen skrupelloser Entführer. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sobald der Vollmond am Himmel steht, kann es für Fin bereits zu spät sein
Die Fenster waren von der Backorgie beschlagen. Obwohl Tess gründlich hatte lüften wollen, bereitete Gail dem wie so oft ein jähes Ende, weil sie fror. Nun saß die Werlöwin, in einen dicken Wollpulli gekuschelt, auf der Fensterbank, den Becher mit dampfendem Kaffee zwischen ihren Händen. Gail war groß und schlank. Sie hatte volles goldblondes Haar, um das Tess sie so manches Mal beneidete, und leicht schräg stehende Augen, die das Katzenhafte an ihr unterstrichen. Wären die beiden nicht befreundet, stünde Gail auf der Liste der Frauen, die sie schon aus Prinzip nicht leiden konnte.Tess war im Gegensatz zu der Werlöwin klein und fühlte sich manchmal in ihrer Gegenwart mit ihrer großen Oberweite und den vom täglichen Joggen kräftigen Beinen plump. Unsinnig, denn kein Mensch kam an die Eleganz und Geschmeidigkeit einer Gestaltwandlerin heran.Wobei Tess kein normaler Mensch war.Obwohl es nicht einmal vier Uhr nachmittags war, begann es bereits zu dämmern. Die dichten Tannen, die das Grundstück umsäumten und den angrenzenden Wald einleiteten, verstärkten den Eindruck der näher kriechenden Dunkelheit. Nebel hatte sich zwischen den kahlen Stämmen gebildet und wartete geduldig darauf, den Rest des Gartens zu verschlingen.Tess gefiel es, nicht mehr allein zu wohnen, auch wenn die Werlöwin einige gewöhnungsbedürftige Eigenarten an den Tag legte. Dass sie nach Möglichkeit auf der Fensterbank saß anstatt auf dem Stuhl davor, war eine davon. An andere Besonderheiten konnte sich Tess nicht so schnell gewöhnen, wie beispielsweise, dass die Löwin wiederholt nackt durch das Haus lief. Heute war sie ausnahmsweise angezogen, obwohl Sonntag war.Das lag allerdings nicht an ihrem Besucher. Ihn hätte Gails Nacktheit nicht im Mindesten gestört. Die Gestaltwandler waren in diesem Punkt generell weniger empfindsam. Der Werhase Geoffrey war mit ein Meter sechzig kleiner als Tess, hatte eine rundliche Statur und Segelohren. Er saß neben dem Stuhl, auf dem Gail ihre langen wohlgeformten Beine ausgestreckt hatte, warf ihr hin und wieder ängstliche Blicke zu, verhielt sich ansonsten aber für seine Verhältnisse ausgesprochen ruhig."Diese Kekse sind wunderbar. Einfach lecker", sagte er und schob sich einen in den Mund. "Lecker.""Wenn du so weitermampfst, wirst du noch runder", sagte Gail und zeigte die Zähne. "Und ein leichtes Opfer."Der Werhase zuckte erschrocken zusammen. Gail lachte."Hör auf, ihn zu ärgern", sagte Tess und füllte den Teller mit neuen Plätzchen auf. "Ich freu mich, dass du hier bist, Geoffrey."Der Hase nickte und eine leichte Röte überzog seine Wangen. "Ich bin auch gern hier. Wirklich. Gern hier."Als sie Geoffrey zum ersten Mal traf, war er zu ihrer Rettung gekommen. Niemals hätte sie geglaubt, welch immense Kraft und welcher Mut in dem kleinen Kerl mit der ewig zitternden Nase steckten. Der Werhase hatte während ihrer Rettung vor Angst zwar mindestens sieben Herzanfälle bekommen, aber er war bei ihnen geblieben und seitdem ein gern gesehener Gast in ihrem Haus. Nicht zuletzt, weil Tess so ihre Backwaren loswurde, die sie sonst allzu häufig selbst aß."Ich glaube, wir sind die Einzigen in der Straße, die keine Halloweendeko haben", bemerkte Gail.Tess zuckte mit den Schultern. "Ich finde, wir haben genug mit Monstern zu tun. Warum sie noch auf die Terrasse stellen oder ins Fenster hängen?"Das Läuten an der Tür unterbrach die Werlöwin. Tess zuckte zusammen mit Geoffrey hoch, der vor Angst sogar den angebissenen Keks fallen ließ."Ach du Schreck. Ach du Schreck."Sie sah Gail aufgebracht an. Die machte lediglich ein zerknirschtes Gesicht, schien sich aber ansonsten nicht für ihre böse Miene zu interessieren."Ups.""Das hast du nicht!", rief Tess, weil sie sich schon denken konnte, wen ihre Mitbewohnerin eingeladen hatte.Sie schnaufte und wischte sich Krümel und Mehlreste von der Kleidung.Gail mied ihren wütenden Blick. "Ich dachte, es könnte nicht schaden. Immerhin ist er doch ganz nett."Te