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Stand: 2020-02-01
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Robert Spaemann

Reflexion und Spontaneität


Studien über Fénelon
2019. 458 S. 206 mm
Verlag/Jahr: KLETT-COTTA 2019
ISBN: 3-608-96221-2 (3608962212)
Neue ISBN: 978-3-608-96221-5 (9783608962215)

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Der Theologenstreit um die reine Liebe zog am Ende des 17. Jahrhunderts ganz Europa in seinen Bann. Im Mittelpunkt standen die beiden Schriftsteller und Bischöfe Fran‡ois Fénelon und Jacques B. Bossuet.
Historisch ging Fénelon als Verlierer, moralisch aber als Sieger aus dem Streit hervor.
Der Theologenstreit um die reine Liebe zog am Ende des 17. Jahrhunderts ganz Europa in seinen Bann. Im Mittelpunkt standen die beiden Schriftsteller und Bischöfe Fran‡ois Fénelon und Jacques B. Bossuet.
Historisch ging Fénelon als Verlierer, moralisch aber als Sieger aus dem Streit hervor.

Kann sich der Mensch übersteigen? Ist er zu reiner Liebe fähig? Oder muss und kann Liebe nur als aufgeklärte, sublimitierte Selbstliebe existieren? Fénelon vertritt die Ansicht, es gebe die uneigennützige, bedingungslose (Gottes-)Liebe, den amour pur. Fénelons Position wird von der Kirche, vom Papst und von Ludwig XIV. nach massiver Beeinflussung durch Bossuet als "Schimäre" zurückgewiesen. Mit der Entscheidung ist aber das eigentliche Problem nur verschoben, nicht geklärt. Die reine Gottesliebe zurückzuweisen, bedeutet eine bürgerliche Anthropologie zu etablieren und die klassische Teleologie in Funktionalismus umzukehren:
Nicht mehr Selbsttranszendenz, wie in der klassischen Philosophie, sondern Selbsterhaltung und Selbstbehauptung werden zum Paradigma der Neuzeit und der bürgerlichen Moderne.
Robert Spaemann, geboren am 5. Mai 1927 in Berlin, studierte Philosophie, Romanistik, war Verlagslektor und wissenschaftlicher Assistent, und habilitierte sich 1962 für Philosophie und Pädagogik in Münster. 1962 bis 1992 lehrte er Philosophie an der TH Stuttgart und den Universitäten Heidelberg und München, wo er 1992 emeritiert wurde. Er hatte zahlreiche Gastprofessuren inne und erhielt mehrere Ehrendoktorwürden. Er ist Träger des Karl-Jaspers-Preises 2001 der Stadt und der Universität Heidelberg.