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Ute Schimmler

Inklusion - so nicht!


Eine Lehrerin berichtet, wie es wirklich ist - eine kritische Bestandsaufnahme aus der Praxis
2019. 232 S. 200 mm
Verlag/Jahr: SCHWARZKOPF & SCHWARZKOPF 2019
ISBN: 3-86265-744-2 (3862657442)
Neue ISBN: 978-3-86265-744-5 (9783862657445)

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Inklusion stellt eine Herausforderung für alle in der Schule arbeitenden Menschen dar, sowohl für Lehrer als auch für Kinder.

Heute wird an den Schulen alles inkludiert - ohne Rücksicht auf Verluste. Nach der UNESCO-Erklärung von Salamanca 1994 lautet das Ziel: "Bildung für alle" und vor allem Zugang für alle Kinder zu regulären Schulen.

Der Schulalltag zeigt aber auch, dass manche Kinder mit der Reizvielfalt der "normalen" Schule überfordert sind. Was können Lehrer tun, damit sie jedem Kind gerecht werden? Ist das überhaupt möglich? Und falls ja, welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit diese Schule für alle gelingt?

Diesen Fragen geht die Autorin Ute Schimmler, die selbst als Grundschullehrerin arbeitet, nach und beleuchtet verschiedene Problemfelder anhand von Beispielen aus ihren eigenen beruflichen Erlebnissen.

DAS THEMA

Ein Ziel der Inklusion ist, dass alle Menschen Anspruch auf den gleichen Zugang zu Bildung haben müssen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Kinder mit Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung die gleichen Chancen haben sollten wie alle anderen.

In der Theorie klingt das alles wunderbar und wünschenswert. Aber können wir wirklich jedes Kind inkludieren? Es ist vielleicht nicht so schwierig, einem lernbehinderten Kind inklusiv zu begegnen. Was aber ist mit den sogenannten "verhaltensoriginellen" Schülern und Schülerinnen, jenen Kindern, die reibungslosen Unterricht fast unmöglich machen?

Wie kann es gelingen, diese Kinder sinnvoll in eine Klasse zu inkludieren? Oder sollte man fragen: Kann es gelingen, dies zu tun? Die Autorin beleuchtet die Problemfelder anhand von Beispielen aus ihrer eigenen Unterrichtspraxis.

DAS BUCH

Das Thema "Inklusion" wird nach wie vor heiß in der Öffentlichkeit diskutiert. Obwohl die Idee der "Bildung für alle" wünschenswert ist, sieht es in der alltäglichen Praxis, sprich im Schulunterricht, doch oft ganz anders aus.

Wie kann man den Anforderungen nach inklusivem Unterricht gerecht werden? Kann man es überhaupt? Und wenn ja, wie kann man bei allen Unterschieden und Problemen, die die Schüler und Schülerinnen mitbringen, auch noch einen Leistungsanspruch entwickeln und vermitteln?

Die Grundschullehrerin Ute Schimmler schildert in ihrem Buch "Inklusion - so nicht!" ihre Erfahrungen mit schwierigen Kindern, nicht immer ganz einfachen Eltern und institutionellen Schwierigkeiten. So unglaublich manche der Geschichten auch sind, jeder Lehrer, jede Lehrerin wird sich in diesem Buch wiederfinden und vielleicht auch ein kleines Stück bestätigt fühlen.
Rafael lebt in einer kindlichen Fantasiewelt. Er ist mal Polizist, mal Friseur, mal Sänger, aber immer etwas anderes als Rafael. Eines Morgens teile ich ihm mit, dass wir mit Mathe angefangen haben, als ich sehe, dass er immer noch andere Dinge auf dem Tisch liegen hat. Er sagt: "Ich mach schon."

Ich sage: "Nun hol dein Mathebuch!" Rafael: "Moment, ich muss erst mal meinen Motor anschalten - brumm, brumm - und die Zündung - knirsch ..."

Ich unterbreche ihn und ranze ihn an: "Rafael, ich werde gerade ziemlich ungeduldig!" Rafael erwidert: "Geht gleich los - muss mich nur noch anschnallen ..."

Rafael stört viel, er redet pausenlos und schafft dabei nichts. Dabei ist er ein sehr intelligenter Junge. Er hat unglaublich rasch lesen gelernt, und auch Mathematik stellt ihn vor keinerlei Probleme. Sozial aber ist er isoliert. Die anderen Kinder erleben seine Traumwelt offenbar als sehr irritierend.

Er hat keine Freunde, und das ist sicherlich ein Kernproblem des Ganzen. Er hängt sehr an Liam, aber der ist nur genervt von ihm.