buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Stanislaw Baranczak, Alexandru Bulucz, Jakub Gawlik, Mateusz Gawlik, Michael Krüger, Adam Zagajewski (Beteiligte)

Ethik und Poetik


Herausgegeben von Alexandru Bulucz und Michael Krüger
Herausgegeben von Krüger, Michael; Bulucz, Alexandru; Mitarbeit: Zagajewski, Adam; Übersetzung: Gawlik, Jakub; Gawlik, Mateusz
2019. 400 S.
Verlag/Jahr: EDITION FAUST 2019
ISBN: 3-945400-46-5 (3945400465)
Neue ISBN: 978-3-945400-46-3 (9783945400463)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


"Das Buch - eine Legende, eines der bedeutendsten Bücher seiner Epoche." Krzysztof Biedrzycki

Die ethische Integrität von Literatur scheint immer dann am stärksten gefährdet zu sein, wenn Schriftsteller in die Klauen der Geschichte geraten. Bald sollen sie sich für oder gegen das herrschende System entscheiden: entweder für Gehorsam oder für Widerstand: Selten gibt es eine weitere Alternative.

In einem solchen Klima der Gefahr sind auch die Essays aus "Ethik und Poetik" entstanden. Stanislaw Baranczak verfasste sie in den Jahren 1970 bis 1978. In Polen durften sie nicht erscheinen, in Frankreich schon. Sie sind das leidenschaftliche Zeugnis eines literarischen wie kritischen Ringens mit den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts - eines Ringens also um die Literatur und deren potenzielle Rolle bei der Wiederherstellung eines ethischen Wertesystems. An Texten von Ossip Mandelstam und Dietrich Bonhoeffer, aber aber auch an solchen von Zeitgenossen und Freunden wie Czeslaw Milosz, Miron Bialoszewski, Wislawa Szymborska, Zbigniew Herbert u.a.m. zeichnet Baranczak jene poet(h)ischen Überzeugungen nach, für die deren Autoren wirklich jeden Preis, jeden Lebenspreis, zu bezahlen bereit waren.
Stanislaw Baranczak wurde 1946 in Posen geboren, wo er den Posener Aufstand (1956) miterlebte und an der Adam-Mickiewicz-Universität studierte, an der er sich 1973 in der Polonistik promovierte. 1977, nach acht Jahren, musste er aus politischen Gründen seine Assistenzprofessur am selben Institut aufgeben. Er gehörte zu den Gründern des KOR (Komitee zur Verteidigung der Arbeiter) und gab die Zeitschrift "Zapis" sowie andere unzensierte Literaturmagazine mit heraus. Im Ausland und in der polnischen künstlerischen Untergrundszene erschienen von ihm mehrere unzensierte Bücher. Im September 1980 durfte er im Zuge des wachsenden Drucks durch die Solidarnosc-Bewegung seine Posener Universitätsstelle wiederaufnehmen, die er aber nach nur sechs Monaten wieder aufgab, um in die USA zu emigrieren, wo er kurz danach Professor am renommierten Alfred-Jurzykowski-Lehrstuhl für Slawistik an der Harvard-Universität wurde. Der prominente Vertreter der polnischen "Neuen Welle"/"Generation 68" gilt a
ls einer der bedeutendsten Lyriker, Übersetzer und Essayisten der polnischen Gegenwartsliteratur und wurde mehrfach national wie international prämiert. Stanislaw Baranczak ist 2014 an den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung gestorben. Alexandru Bulucz wurde 1987 im rumänischen Alba Iulia (dt. Karlsburg) geboren, Studium der Germanistik und Komparatistik. Autor und Übersetzer aus dem Französischen und dem Rumänischen. Seit Frühjahr 2015 Herausgeber der philosophischen Gesprächsreihe "Einsichten im Dialog" in der Edition Faust. Michael Krüger war viele Jahre Geschäftsführer des Münchner Carl Hanser Verlags und Herausgeber der Literaturzeitschrift "Akzente"