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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Holger Baitinger, Sabine Ladstätter, Martin Miller, Arno Rettner, Thomas Völling (Beteiligte)

Olympia in frühbyzantinischer Zeit


Siedlung - Landwirtschaftliches Gerät - Grabfunde - Spolienmauer
Mitarbeit: Miller, Martin; Bearbeitung: Baitinger, Holger; Ladstätter, Sabine; Rettner, Arno
2019. 176 S. 1 Beilage, 2 Faltpläne. 29.7 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2019
ISBN: 3-9549036-3-6 (3954903636)
Neue ISBN: 978-3-9549036-3-4 (9783954903634)

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Die in dem Band vereinten Beiträge analysieren den grundlegenden Struktur- und Funktionswandel des im frühen 5. Jh. n. Chr. aufgelösten Heiligtums in eine christliche Siedlung, zu der neben einer christlichen Basilika auch ein festungsartiges Bollwerk gehörte. Der durch Landwirtschaft geprägte Charakter der Siedlung erschließt sich aus den im Band in Gänze vorgestellten Gerätschaften. Über die Ausdehnung und Entwicklung der Siedlung bis zu ihrer Aufgabe im frühen 7. Jh. geben die über 300 Gräber mit ihren Beigaben weitreichende Aufschlüsse.
Gestützt auf die Dokumentation der Olympiagrabung von ihren Anfängen bis in die Gegenwart in Verbindung mit einer systematischen Durchsicht der Magazine und die Ergebnisse des vom Herausgeber initiierten Forschungsprojektes zur Spätgeschichte Olympias, wird in dem Band ein deutlich verändertes Bild von der Entwicklung des Platzes von der zweiten Hälfte des 3. Jhs. bis in das frühe 7 Jh. präsentiert. Verschont vom Herulereinfall des Jahres 267 und das von Theodosius I. verordnete Verbot der Kultfeiern negierend, wurde der Kultbetrieb wohl erst unter dem Eindruck des von Theodosius II. 426 erlassenen Dekrets eingestellt. Olympia existierte anschließend zwei Jahrhunderte hindurch als eine christlich geprägte Landgemeinde mit einer vielfältigen Wirtschaftsstruktur weiter. Bezeugt sind Töpferöfen, Schmiedewerkstätten und Kelteranlagen. In der Landwirtschaft eingesetzte Gerätschaften gehören zum typischen Inventar, um Wein-, Obst- und Gemüsegärten zu bewirtschaften. Neben den Spuren der Wohn- und Nutzbebauung liefern die erstmals in Gänze erfassten und dokumentierten Gräber mit ihren Beigaben wichtige Aufschlüsse über die Ausdehnung und Entwicklung der frühbyzantinischen Siedlung. Die zuletzt als Bollwerk gegen die Heruler interpretierte Spolienmauer erweist sich nun endgültig, wie bereits von der ersten Ausgräbergeneration erkannt, als eine in die Siedlung integrierte Festung der frühbyzantinischen Zeit, deren konkrete Funktion aber vorerst nicht geklärt ist. Als Folge von erdbebenbedingten Überschwemmungen wurde die Siedlung in der Mitte des 6. Jhs. an den höher gelegenen Standort der Festung und des Zeustempels verlegt, die in diesem Kontext geschleift wurden. Aufgegeben wurde die Siedlung, als slawische Einwanderer das Gebiet im 2. Viertel des 7. Jhs. in Besitz nahmen.
Thomas Völling (10.08.1962 - 03.08.2000) studierte Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Klassische Archäologie, Provinzialrömische Archäologie und Volkskunde. Sein Forschungsschwerpunkt lag auf dem Gebiet der frühbyzantinischen Geschichte Griechenlands. Völling war von 1993 bis 1999 in verschiedenen Funktionen Mitarbeiter der Grabungen in Olympia. 1996 trat er die Stelle eines Wissenschaftlichen Mitarbeiters am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Würzburg an. Seine Forschungen zur frühbyzantinischen Geschichte Olympias waren das Thema seiner weitgediehenen Habilitationsschrift, die er krankheitsbedingt nicht vollenden konnte; Kollegen und Weggefährten arbeiteten sie für die Drucklegung aus.