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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Gold


Jahrtausendealte Schätze als Symbole einstiger Macht
2019. 88 S. 28 cm
Verlag/Jahr: SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT 2019
ISBN: 3-9589235-4-2 (3958923542)
Neue ISBN: 978-3-9589235-4-6 (9783958923546)

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Ob Götterbild oder Totenmaske, Halsschmuck oder Münze - goldene Artefakte vergangener Kulturen faszinieren in besonderem Maß. Was treibt Menschen seit Jahrtausenden dazu, nach dem Edelmetall zu suchen und die kunstvollsten Dinge wie den keltischen Armreif daraus herzustellen? Seit einigen Jahren forschen Archäologen und Metallurgen, Kulturanthropologen und Historiker gemeinsam nach Antworten. Schon jetzt offenbart sich ein beeindruckendes Spektrum an kulturellen, religiösen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Gold brachte das Beste und das Schlechteste im Menschen hervor. Es förderte die Entwicklung von Kunsthandwerk und Metallverarbeitung - und brachte Völker dazu, sich gegenseitig auszurotten.
Ende letzten Jahres traf ich drei Experten für das edelste aller Metalle in einem Mannheimer Café: Wilfried Rosendahl, Direktor der Reiss-Engelhorn- Museen (REM) und des Curt-Engelhorn-Zentrums für Kunst- und Kulturgeschichte, den Archäometallurgen Roland Schwab, neuer Leiter des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie, sowie die Archäologin und angehende Wissenschaftsjournalistin Verena Leusch. Wir sprachen zunächst über die geplante Ausstellung zum archäologischen Gold Javas im REM, doch bald schwirrte uns der Kopf vor lauter spannenden Themen rund um das Edelmetall. Ob Götterbild oder Totenmaske, Halsschmuck oder Münze - es gab wohl keine Hochkultur, die dem warmen Glanz des Goldes nicht erlegen war. Und diese Faszination hält bis heute an: Wann immer Archäologen goldene Artefakte vergangener Kulturen ans Licht bringen, wird ihnen besondere Aufmerksamkeit zuteil, man denke nur an die "Totenmaske des Agamemnon " aus Mykene oder die Goldschätze der Wikinger. Was treibt Menschen seit Jahrtausenden dazu, nach dem Edelmetall zu suchen und die kunstvollsten Dinge daraus herzustellen? Allmählich entstand bei Cappuccino und Croissant die Idee zu dieser Ausgabe von Spektrum Archäologie Geschichte Kultur, der intensive Phasen der Konzeptentwicklung folgten. Um dem Phänomen Gold gerecht zu werden, spannen wir den Bogen über mehrere Jahrtausende auf, von der prähistorischen Warna-Kultur auf dem Gebiet des heutigen Bulgarien bis zum Goldstandard der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts. Dabei liegt der Fokus auf drei Aspekten der aktuellen Forschung: Welche gesellschaftliche Rolle spielte das Gold? Wie wurde es verarbeitet? Woher stammte es? Seit einigen Jahren suchen Archäologen und Metallurgen, Kulturanthropologen und Historiker gemeinsam nach Antworten. Sicherlich betraf das Phänomen Gold in erster Linie die Eliten einer Gesellschaft, war ihnen Ausdrucksmöglichkeit und Mittel der Machtdemonstration. Doch Gold förderte auch das Kunsthandwerk und vernetzte die Staaten miteinander über den Handel. Wo Glanz war, gab es allerdings auch Schatten: Den Völkern der Karibik etwa brachte die Goldgier der spanischen Konquistadoren eine todbringende Sklaverei. Eine spannende Lektüre wünscht Klaus-Dieter Linsmeier, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.