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Neuerscheinungen 2020

Stand: 2020-02-01
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Christian Schmidt

Politische Theologie


2020. 200 S. 230 mm
Verlag/Jahr: DE GRUYTER 2020
ISBN: 3-11-056313-4 (3110563134)
Neue ISBN: 978-3-11-056313-9 (9783110563139)

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Philosophie ist der Versuch, durch überzeugendes und durchsichtiges Argumentieren bestimmte Fragen zu lösen. Philosophische Grundthemen sind Fragen nach dem Verständnis der Welt im Ganzen und unserer Stellung in ihr. Diese Fragen können prinzipiell nur kontrovers beantwortet werden. Die Reihe Grundthemen Philosophie möchte der Diskussion solcher philosophischen Grundthemen einen Ort geben. Anstelle einer umfassenden einführenden Darstellung werden in den einzelnen Bänden in Auseinandersetzung mit ausgewählten historischen Positionen die jeweiligen Probleme analysiert und Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Dabei setzt der Verfasser/die Verfasserin eigene Akzente und bezieht Stellung, so dass sich nicht bloß ein Blick auf die Geschichte der Philosophie, sondern zugleich auch ein systematischer Beitrag zur Problemdiskussion ergibt.

Zur Zeit sind weitere Bände zu den Themen Beziehungen, Kultur, Wissenschaft und Moralbegründung geplant.

Die Bände der Reihe richten sich gleichermaßen an Studierende der Philosophie und anderer Fächer sowie an professionelle Philosophen. Außerdem wendet sich die Reihe an alle, die an Grundthemen der Philosophie interessiert sind.
Die Auseinandersetzung um die politische Theologie beginnt im 19. Jahrhundert mit der radikalen Zurückweisung der Religion und ihrer politischen Implikationen. Religion erscheint als Legitimationsquelle der alten Herrschaft, gegen die das Pathos der Freiheit und der Selbstbestimmung gerichtet ist. Zugespitzt lautet die damals entwickelte und bis heute verfochtene These: Theologie steht im Gegensatz zur Politik. Wo jene herrscht, kann es diese nicht geben. Die von Carl Schmitt prominent etablierte, aber mittlerweile weit über den Schmittianismus hinaus und selbst von Jürgen Habermas diskutierte Gegenthese lautet: Jedes politische Gemeinwesen bedarf einer Bindung, die sich durch politische Deklarationen, rationale Verfahren und demokratische Kulturen allein nicht - oder zumindest nicht in ausreichendem Maße - etablieren lässt. Politik, soll das heißen, beruht immer auch auf Religion. Beide Thesen werden in diesem Buch entwickelt und einander gegenüber gestellt. Dabei zeigt sich, dass es nicht die Religion als auf Offenbarungswissen bezogenes Glaubenssystem ist, die solche Bindungskräfte erzeugt, wohl aber die Organisationsformen des religiösen Lebens.
Christian Schmidt, Universität Leipzig.