Neuerscheinungen 2020Stand: 2020-02-01 |
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Marion Heisterberg
Zwischen "exemplum" und "opus absolutum"
Studien zum Abzeichnen im italienischen Tre- und Quattrocento zwischen Mustertransfer und Kopie
2020. 608 S. 324 b/w and 84 col. ill. 240 mm
Verlag/Jahr: DEUTSCHER KUNSTVERLAG; DEUTSCHER KUNSTVERLAG (DKV) 2020
ISBN: 3-422-98123-3 (3422981233)
Neue ISBN: 978-3-422-98123-2 (9783422981232)
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Im Italien des 14. und 15. Jahrhunderts avancierte das formmimetische Abzeichnen zu einer zentralen Tätigkeit in den Künstlerwerkstätten. Ökonomisierungsprozesse korrelierten mit einem neuartigen Bedürfnis nach Bildpropaganda, aber auch mit der Stilisierung bestimmter Künstler und ihrer Werke zu originellen und kanonischen Vorbildern. So entstanden Zeichnungen, die den Anspruch erheben, das Werk einer individuellen Künstlerpersönlichkeit als abgelöstes Ganzes (opus absolutum) zu transportieren: Im Unterschied zu zeichenhaft verweisenden Kopien scheint hier jedes Bildelement zwingend. Diese Tendenz steht in einem wechselvollen Spannungsverhältnis zu weiterlebenden Traditionen, in denen Vorbildliches als Muster (exemplum) weitergereicht oder bildthematische Vorgaben als iconographic guides nutzbar gemacht wurden.
Marion Heisterberg, Kupferstichkabinett, Basel.