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Stand: 2020-02-01
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Oskar Bätschmann, Tristan Weddigen, Heinrich Wölfflin (Beteiligte)

Die Jugendwerke des Michelangelo 1891


Herausgegeben von Weddigen, Tristan; Bätschmann, Oskar
2020. 1900 S.
Verlag/Jahr: SCHWABE VERLAG BASEL 2020
ISBN: 3-7965-3774-X (379653774X)
Neue ISBN: 978-3-7965-3774-5 (9783796537745)

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Mit seiner Monographie Die Jugendwerke des Michelangelo, erschienen 1891, positionierte sich der junge Heinrich Wölfflin innerhalb der Michelangelo-Forschung, die sich vorwiegend in Deutschland etabliert hatte. Indem das Werk exemplarisch die künstlerische Entwicklung Michelangelos hin zum "Vater des Barock" entwirft, schliesst es an Wölfflins Habilitationsschrift Renaissance und Barock von 1888 an. Wölfflin untersucht die Werke Michelangelos mithilfe der von Giovanni Morelli entwickelten Stilanalyse, aber in Hinsicht auf ihre Ausdruckswerte. Jede biographische oder kulturhistorische Kontextualisierung wird bewusst vermieden, womit Wölfflin sich deutlich gegenüber der traditionellen Kunstgeschichtsschreibung distanziert, wie sie Jacob Burckhardt und Herman Grimm vertraten. Dieses gewagte methodische Vorgehen verfolgte das Ziel, die Werke Michelangelos auf der Basis einer mit objektiven analytischen Kategorien durchgeführten chronologischen und stilistischen Einordnung auf ihre Echtheit hin zu prüfen, um schliesslich ihre Bedeutung für die spätere Entwicklung des Künstlers zu bestimmen. Die Jugendwerke des Michelangelo sind aufgrund ihres polemischen Charakters auch als Versuch Wölfflins zu verstehen, innerhalb der kunstkennerschaftlichen Forschung eine neue Position zu erarbeiten. Die Auseinandersetzungen um die Echtheit einzelner Werke, die auf das Erscheinen der Schrift folgten, brachten Wölfflin für eine gewisse Zeit die erhoffte Bestätigung.

An den Jugendwerken des Michelangelo lässt sich nicht nur die Zeitgebundenheit des wölfflin´schen methodischen Vorgehens im Zusammenhang mit der Disziplingeschichte ablesen, sondern auch ein konkreter Moment innerhalb des wissenschaftlichen Werdegangs Wölfflins bestimmen. Das Werk wird mit einer Einleitung von Joseph Imorde und einem kritischen Kommentar erstmals wissenschaftlich erschlossen und in historiographischer Hinsicht kontextualisiert.
Oskar Bätschmann, geb. 1943, ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Bern und Experte für die neuzeitliche Malerei.

Tristan Weddigen, geb. 1969, lehrt als Assistent am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Publikationen zu Malerei, Kunsttheorie und Textilkunst der frühen Neuzeit sowie Methodenprobleme der Kunstwissenschaft. Zurzeit arbeitet er über das Wechselverhältnis zwischen Kunstsammlungen und Kunstgeschichte im 18. und 19. Jahrhundert am Beispiel der Dresdner Gemäldegalerie.